Schluß.
Es ist bei allem Fleiße und aller Aufmerksamkeit und Liebe,
welche der Darstellung des vaterländischen Erzgebirges, seiner Bewohner
und seiner reichen und großartigen Industrieen und ihrer Entwickelung
gewidmet worden ist, doch wohl nicht zu vermeiden gewesen, einzelne
Punkte, Erwerbszweige und Ereignisse zu übersehen oder nicht mit
dem ihnen gebührenden Eingehen zu schildern. Wohl sst auch bei
dem schnellen Wechsel mancher Zustände auch in dieser Bezieyn eine
oder die andere Lücke in der Darstellung hervorgergen worden, #d
es bleibt der Nachsicht des Lesers immer noch ein hinreichend b.
Gebiet, um sie dem Verfasser wohlwollend erkennen zu lassen.
Trotz alledem wird aber Niemand sich dem Eindrucke verschließen
können, daß unser Erzgebirge in unendlich vielen, wo nicht in allen
Beziehungen den Vergleich mit andern, vielfach und hochgerühmten
Gegenden und Landstrichen wohl vertragen und ihnen mindestens
gleichgestelt werden kann, wenn nicht blinde Vorliebe und Einge-
nommenheit das Urtheil trübt. An landschaftlicher Schönheit, pitto-
resken Ansichten und Aussichten ist es zweifellos jedem anderen
Mittelgebirge ebenbürtig, wenn auch seine Oberflächengestalt nicht den
reichen Wechsel der Formen bietet, wie manches weniger hohe, aber
mit zahlreichen größeren und kleineren Erhebungen und Einschnitten
geschmückte Bergland.
Wer es näher kennen lernt, lernt es lieben, das Land, wie seine
Bewohner mit ihren Eigenschaften, und je mehr man es kennen lernt,
und je tiefer man in die Eigenart von Land und Menschen eindringt,
um so lieber werden sie Einem. Wenn Jemand länger als sechzig
Jahre das Erzgebirge kennt, in früher Kindheit schon im niedern
Gebirge lebte, seine ersten Ausflüge in Jünglingsjahren, seine letzten
im reifen Mannesalter und später machte, und immer wieder von
den Eindrücken desselben erfrischt und erquickt wurde, trotzdem er fast
alle Mittelgebirge Deutschlands und das Alpenland bis in seine Hoch-