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nur an einzelnen, durch ihre Lage begünstigten, zugfreien und der
wiederstrahlenden Wärme ausgesetzten Orten wird die Sommerwärme
lästig. Sonst ist sie überall angenehm und leicht zu ertragen. Die
Sommerwärme wird aber auch häufig durch Gewitter unterbrochen
und herabgedrückt. Die Abende sind öfters kühl, die Dämmerung ist
kurz und am Morgen findet eine starke Thaubildung statt. Man
rechnet im Durchschnitt im Erzgebirge in jedem Sommer 21 Ge-
witter im westlichen, 26 im östlichen Theile des Gebirges, so daß
während der eigentlichen Gewitterzeit besonders in dem gewitterreichen
Osten, bei Frauenstein, Altenberg und Zinnwald, fast jeder zweite Tag
als Regen- oder Gewittertag gerechnet werden kann. Die zahlreichen
Gewitter drücken die allgemeine Temperatur herab, so daß man nicht
selten über die Kühle des Sommers klagen könnte; wenigstens be-
wegt sich die Sommertemperatur weit mehr in Sprüngen aufwärts
und abwärts als die außerordentlich gleichmäßig bleibende Temperatur
des Winters.
Allerdings sind auch bei dieser einzelne ganz außergewöhnliche
Höhepunkte zu verzeichnen; in Rehefeld bis zu 30, in Reitzenhain bis
zu 26, auf dem kahlen Plateau von Brand und von Memmendorf,
auf dem Höhenzuge von Lauta, bei Geyer, Elterlein und Grünhain,
bei Hundshübel und Rothenkirchen bis 25 Grad 2c.
Der Regenfall beträgt im Tieflande 471 mm, im Gebirge
566 mm, im Obergebirge 672 mm (Festschrift). Die Niederschlags-
menge wird angegeben für
Grüllenburg (388 m) — 632 mm,
Freiberg (407 m) — 561 mm,
Annaberg (607 m) — 732 mm,
Rehefeld (689 m) — 916 mmm,
Reitzenhain (778 m) — 832 mmm,
Oberwiesenthal (927 m) = 1002 mm,
Nach den bei Berthold gegebenen Ziffern ist die wahrscheinliche
Niederschlagsmenge in der Region der 700 m-Erhebung und höher,
bei Schönwald, Ebersdorf 765 mm, und steigt bei Niklasberg auf
920 mm, bei Altenberg und Zinnwald sogar auf 1120 mm, bei
Rehefeld gegen 1100 mm. Auf der Strecke Katharinaberg-Sebastians-
berg-Jöhstadt-Weipert beträgt sie 990 mm, bei Oberwiesenthal, Gottes-
gab, Platten, Johanngeorgenstadt, Friebus 1000, 1100 und selbst
1200 mm, bei Carlsfeld gegen 1100, bei Neudeck 975, bei Tanne-
bergsthal, Schönhaide und Georgengrün 1000, bis selbst 1100 mm,
bei Klingenthal und Graßlitz gegen 950 mm, bei Grünhain und
Elterlein über 1000 mm.
Der Schneefall vom 19. bis 24. Dezember 1886 betrug in