Full text: Das Erzgebirge in Vorzeit, Vergangenheit und Gegenwart.

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bedeckt wird, nur gering bevölkert. Im Ganzen berechnet sich die 
Bevölkerung des Südostabhanges mit 58 100 Seelen. 
Demnach beträgt die Gesammtbevölkerung des Erzgebirges: 
auf dem Nordwestabhange 1 126 400 
auf dem Gebirgskamme 102 000 
auf dem Südostabhange 58 100 
Summa 1 286 500 
  
6. Anlage und Bauart der Dörfer. 
Aus dem Gange der Ansiedelung ergeben sich zwei verschiedene, 
fast im Gegensatze zu einander stehende Richtungen der Ansässigmachung, 
welche gleichzeitig mit einander entstehen, sich im Laufe der Jahr- 
hunderte nebeneinander entwickeln und aufeinander einwirken: die An- 
siedelung in geschlossenen Ackerbaudörfern mit geschlossenen Bauern- 
gütern und die aus einzelnen Häusern oder Häusergruppen bestehenden 
Niederlassungen von Kohlenbrennern, Waldarbeitern, Berg= und Hütten- 
leuten mit einem nur unbedeutenden Grundbesitz oder selbst ohne 
solchen. Diese letztere Art der Ansiedelung, der Hausbau ohne Feld- 
wirthschaft, gewann jedoch im Laufe der Zeit ein außerordentliches, 
numerisches Uebergewicht sowohl durch das Weitervordringen im 
Waldgebiet und die zunehmende Entwaldung des nördlichen Gebirgs- 
abhanges, als auch durch die Vermehrung und Verdichtung der Be- 
völkerung und endlich auch durch die übliche und gesetzlich begründete 
Zersplitterung des ursprünglichen, normalen Grundbesitzes der Bauern- 
güter. 
Alle Ansiedelungen von Dörfern oder Ackerbaugemeinden erfolgten 
in geschlossener, vom ersten Anfange an fest begrenzter Feldmark, 
während die Einzelansiedelungen sehr häufig ohne Land oder wenigstens 
mit unsicher begrenztem Grund und Boden stattfanden. Die vor dem 
Eintritt in das Anbaugebiet gebildeten Ansiedlergemeinden erhielten je 
nach ihrer Größe und der Beschaffenheit des Ansiedlerterrains eine 
bestimmt begrenzte, wenn auch nicht immer vorher genau abgemessene 
Ansiedelungsfläche. Die Gründung des Dorfes, die Erbauung der 
Gebäude, das Roden des Waldes und die Herstellung der Ackerflächen, 
die Vertheilung von Hoferaithe, Feld, Wiese, Hutung und Wald cre. 
geschah in gemeinsamer Arbeit, Berathung und Vertheilung. 
Slavische, wie deutsche Dorfgemeinden entstanden alle und 
ursprünglich aus dem Besitz der geschlossenen Feldmark. Bei beiden 
erfolgte die Eintheilung der Feldmark nach Hufen. Das Wort 
Hufe (Huoba, Huba, Hova, noch jetzt volksthümlich Hube, und mit
	        
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