1848 Ausbruch des Kriegs. 221
erhalten. Und, führte er dann weiter aus, der einzige Grund
für Preußens Maaßregeln sei der Wunsch, die radicalen und
republikanischen Elemente Deutschlands an jeder Einwirkung
zu hindern; Dänemarks eigenes Interesse, seine Größe und
Unabhängigkeit sei das Ziel der preußischen Politik. Deshalb
wolle Preußen erwarten, ob Dänemark sich zu einer ver-
söhnlichen Unterhandlung entschließen wolle, auf der Grundlage
der festen Union Schleswig-Holsteins. Es war kein Wunder,
daß er schon nach einigen Stunden von dem dänischen
Minister die Antwort erhielt, Dänemark sei zu einer Unter-
handlung bereit, wenn kein preußischer Soldat den Boden
Schleswigs beträte. Am Tage darauf überfiel das dänische
Heer die kleine, von den Herzogthümern aufgestellte Schaar
bei Flensburg und zwang sie nach tapferem Widerstande und
schwerem Verluste zum Rückzug bis an die Eider. Darauf
war denn auch auf der deutschen Seite kein Halten mehr.
Am 10. April überschritt Oberst (bald nachher General)
von Bonin mit den preußischen Truppen die Eider; am 12.
sprach der Bundestag die Anerkennung der provisorischen
Regierung aus und forderte Preußen auf, bei Dänemark für
den Eintritt Schleswigs in den deutschen Bund zu wirken.
Preußische und hannoverische Verstärkung rückte nach, und
einige Tage später übernahm der preußische General der
Cavallerie von Wrangel im Auftrage des Bundes den Ober-
befehl, um die Verbindung der Herzogthümer durch Ver-
treibung der Dänen aus ganz Schleswig zu sichern. Der
General galt für einen lebhaften und kräftigen Reiterführer;
von einem bedeutenden Feldherrntalent hatte er noch keine
Proben abgelegt, und ist, wie wir hier gleich hinzusetzen
dürfen, auch weiterhin damit im Rückstande geblieben. Für