1848 Neue Verhandlung. 235
Palmerston drohte, sich von der Vermittlung zurückzuziehen,
und bei weitern Zögerungen eine englische Flotte in die Ost-
see zu senden. Frankreich und Rußland waren bereit, sich
daran zu betheiligen. Die Dänen aber, durch diesen Rückhalt
ermuthigt, gingen jetzt ihrerseits über die frühern Bestim-
mungen hinaus und forderten zunächst eine Dauer des Still-
standes, nicht von drei, sondern von sieben Monaten. Denn
sie hatten Furcht vor einem Winterfeldzug, wo die befreun-
deten Flotten ihnen wenig helfen, und bei starkem Frost die
Preußen auf dem Eise nach Alsen und vielleicht nach Fünen
gelangen könnten. Ferner begehrten sie, freilich nicht mehr
die Auflösung des schleswig-holsteinischen Heers, wohl aber
die Trennung der schleswiger Landeskinder von den Hol-
steinern, so daß erstere aus den Bataillonen herausgenommen
und in gesonderten Corps formirt, in Schleswig aufgestellt
würden. Die Fortdauer des Oberbefehls des deutschen
Bundesfeldherrn verwarfen sie unbedingt; das Einzige, was
davon übrig blieb, war die Bestimmung, daß ohne sein Ein-
verständniß die neue Landcsregierung den Mannschaftsbestand
der holsteiner Truppen nicht verringern dürfe, während sie
in Schleswig nach freiem Belieben Officiere und Soldaten
entlassen möchte. An die Stelle des früheren Satzes, daß
die Landesregierung nach den bestehenden Gesetzen verwalten
solle, trat jetzt der Antrag, daß alle seit dem 17. März
erlassenen Gesetze und Verordnungen aufzuheben seien, die
neue Regierung jedoch die zur Führung der Geschäfte uner-
läßlichen Verfügungen wieder herstellen dürfe. Wurde solch'
eine dänische Forderung nach Berlin berichtet, so blieb es
meist bei der obigen Regel: Widerstand leisten, aber den Ab-
schluß daran nicht scheitern lassen. Endlich einmal erklärte