Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Erster Band. (1)

4. Capitel. 
Die Krisis. 
Bei dem Fürsten Schwarzenberg war in diesem Augen- 
blicke die kriegerische Stimmung erheblich abgekühlt. Im 
Innern des Staats preßte die Finanznoth, so daß man den 
Mannschaftsstand der Regimenter durch große Beurlaubungen 
um ein Sechstel oder selbst um ein Drittel verminderte, ob- 
gleich die oben erwähnten Anfänge einer preußischen Rüstung 
einen hohen Grad von Besorgniß hervorgerufen hatten. 
Zugleich drängte Kaiser Nikolaus auf Frieden und Ver- 
söhnlichkeit: ich habe, sagte er zu Rochow, es dem Fürsten zur 
heiligsten Pflicht gemacht, nichts Gefährliches gegen Preußen 
zu unternehmen, und jetzt, nach dem dänischen Friedensschluß, 
erkannte man in Petersburg den guten Willen Preußens, trotz 
mancher Bedenken gegen den Inhalt des Vertrags, offen an. 
In dieser Lage erregte dem Fürsten der zudringliche Eifer 
der Mittelstaaten Tag für Tag die Galle. Sie hatten keine 
größere Furcht, als Herstellung eines Einvernehmens zwischen 
Wien und Berlin auf ihre Kosten, und boten Alles auf, die 
Zwietracht lebendig zu halten, und auch ganz offen den 
Krieg, dessen Last hauptsächlich auf Osterreich gefallen wäre,
	        
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