Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

182 Die Execution in Holstein. 
und ebenso viele Hannoveraner zur sofortigen Besetzung 
Holsteins, dann als erste Reserve an der Grenze 5000 
Osterreicher und ebenso viele Preußen, für den Fall aber 
eines kriegerischen Widerstandes eine zweite Reserve von 21000 
Osterreichern und 30000 Preußen. Die Genehmigung der 
vier Regierungen erfolgte umgehend, und zugleich erklärte 
Osterreich sich bereit, seine Truppen unter preußischen Ober- 
befehl zu stellen; dazu wirkte die Hoffnung mit, Sachsen und 
Hanmover durch ein so großherziges Beispiel zu gleichem 
Verhalten zu nöthigen, und somit im Kriegsfalle die Augusten- 
burger Partei von der Oberleitung fern zu halten. Die 
beiden Mittelstaaten gaben denn auch, Hannover mit etwas 
sauersüßer Miene, für den Fall einer gemeinsamen Action die 
gewünschte Erklärung. Einstweilen, wo es sich noch nicht 
um Krieg, sondern nur um Execution handelte, erhielt der 
sächsische General von Hake die Führung der dazu bestimmten 
Truppen. 
So war ein erster wesentlicher Erfolg der preußischen 
Politik im Mittelpunkte der Gegenpartei, beim Bundestage 
selbst, errungen. Auch die gleichzeitigen Ereignisse im Aus- 
lande bestätigten die Richtigkeit der bisher eingenommenen 
Stellung und begünstigten die aus derselben zu entwickelnde 
Thätigkeit. 
Das englische Cabinet war endlich über Napoleon's 
großen Congreß zum Entschlusse gekommen, und hatte am 
25. November in einer sehr eingehenden, sehr kategorischen 
Erörterung dem Keiser seine definitive Ablehnung ausge- 
sprochen, ein Beispiel, welchem gleich nachher die Wiener 
Regierung folgte. Napoleon fand sich dadurch verletzt im 
innersten Herzen, wüthete gegen Lord John, den er als seinen
	        
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