232 Ausbruch des Kriegs.
endeter Occupation des Herzogthums ist das Land gegen
den Wiedereintritt dänischer Truppen zu sichern; es sind die
nöthigen Vorkehrungen gegen Diversionen im Rücken der
Armee zu treffen, und demgemäß die Häfen von Eckernförde
und von Kiel zu besetzen.
In politischer Hinsicht wurde der Feldmarschall ange-
wiesen, die Regierung des Landes an sich zu nehmen, sie, so
weit irgend thunlich, nach den bestehenden Landesgesetzen zu
führen und die Kosten aus den Landeseinkünften zu bestreiten,
keine dänischen, Augustenburger oder demokratischen Demon-
strationen zu dulden, jedoch, bemerkte der König, dabei keine
Waffengewalt anzuwenden, nicht pedantisch und kleinlich zu
verfahren, und nur einzuschreiten, wo öffentliche Vorgänge
europäischen Anstoß erregen könnten. Als Civilcommissar
für die Landesverwaltung wurde dem Feldmarschall der
frühere Polizeipräsident von Zedlitz beigegeben; diesem gesellte
sich später, wie gleich hier angeführt werden mag, ein diplo-
matischer College, Herr von Wagner, und österreichischer
Seits Freiherr Revertera hinzu, welcher Letztere übrigens
die Führung der Verwaltungsgeschäfte beinahe ganz dem
preußischen Genossen überließ.
Wrangel, der am 29. Januar sein Hauptquartier von
Hamburg nach Bordesholm verlegt hatte, sandte von dort
den folgenden Tag an General de Meza eine natürlich
wirkungslose Aufforderung, Schleswig zu räumen, und ver-
sammelte am Abend seine Corpsführer und Generale zu einer
Conferenz, um die Anordnungen für die nächsten Tage fest
zu stellen. Auch hier war man einstimmig der Meinung, das
Danewerk nicht durch Frontalangriff, sondern durch Um-
gehung zu nehmen. Für diese entscheidende Bewegung wurde