Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

Abweichende Anordnungen des Feldmarschalls von Wrangel. 233 
dann das Corps des Prinzen Friedrich Carl bestimmt; 
während die Osterreicher und die angelangten Theile der 
Gardedivision von Rendsburg gegen Schleswig rückten und 
dort die feindliche Hauptmacht beschäftigten, würde der Prinz 
von Kiel über Eckernförde gerades Wegs auf Missunde vor- 
gehen, die dortigen Schanzen stürmen und dann über die 
Schlei setzend, das dänische Heer im Rücken fassen. Gleich 
hier also, an einem äußerst wichtigen Punkte, wich der Feld- 
marschall von Moltke's Vorschlägen ab. Einige Stimmen, 
welche die Möglichkeit einer raschen Erstürmung der Missunder 
Schanzen in Frage stellten, wies er kurz und nachdrücklich 
zurück, blieb bei der angeordneten Disposition, und befahl, 
daß der Prinz von Missunde nach Glücksburg und von dort 
nach Düppel marschiren sollte; an die Existenz des dazwischen 
liegenden Flensburger Meerbusens dachte der alte Herr im 
Augenblicke nicht. 
So überschritten denn am Morgen des 1. Februar die 
beiden, ziemlich gleich starken Heeresmassen, ohne Widerstand 
zu finden, an verschiedenen Punkten die Eider. Die dänischen 
Truppen wichen an diesem Tage fast ohne Gefecht überall 
von Stellung zu Stellung, so daß das erste Corps in raschem 
Nachrücken, über das vorgesehene Marschziel hinaus, nach 
einem kleinen, aber kräftig durchgeführten Scharmützel, die 
Stadt Eckernförde erreichte. Von dort gelangte man am 
2. Februar kurz vor Mittag bis in die Nähe der Missunder 
Schanzen, wo man sofort mit einem wohlgezielten Geschütz- 
feuer empfangen wurde. Der Prinz zog seine Artillerie, 
64 Kanonen, vor, in der Hoffnung, durch deren umfassendes 
Feuer die Schanzen so weit zu schädigen, um dem Befehle 
gemäß den Sturm unternehmen zu können. So entspann
	        
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