Räumung des Danewerks. 237
Armee entspreche. Also keine glückliche Aussicht, nicht für
die Defensive, nicht für den Offensivstoß. Es blieb demnach
nichts übrig, als die sofortige Räumung des Danewerks, um
dem Staate sein Heer, und damit die Möglichkeit des fort-
dauernden Kampfes zu erretten, sowie für das befreundete
Ausland die Zeit für eine helfende Dazwischenkunft zu ge-
winnen. Hienach beschloß der Kriegsrath mit allen gegen die
eine Stimme des Generals von Lüttichau. Die Befehle zum
Rückzug gingen auf der Stelle auch nach Missunde und
Friedrichstadt; der Ausmarsch der Truppen aus dem Dane-
werk begann mit Hinterlassung der Positionsgeschütze schon
am 5. Februar Abends und war bald nach Mitternacht voll-
endet. Der Marsch ging zunächst nach Flensburg; der Nach-
trab bestand am 6. Februar ein äußerst blutiges Gefecht bei Over-
see gegen die verfolgende österreichische Brigade Nostiz); im
Übrigen passirte das dänische Heer unangefochten Flensburg,
von wo der größte Theil des Fußvolks in die Düppelstellung,
zwei Brigaden aber und alle Reiterei nordwärts nach der
jütischen Grenze dirigirt wurden.
So war denn das Danewerk nicht erst nach zwei Jahren,
wie Napoleon geglaubt, sondern nach fünf Tagen in deutscher
Hand. Allerdings nicht nach Moltke's Plan durch eine Um-
gehung, welche die Vernichtung des feindlichen Heeres herbei-
geführt hätte. Nicht die Umgehung hatte die Räumung des
Danewerks veranlaßt, sondern umgekehrt, die scharfe Be-
drohung des Danewerks hatte dem umgehenden Heertheil alle
Kämpfe und Opfer erspart. Anstatt den Prinzen Friedrich Carl
sogleich nach Arnis zu senden, wo der schwache dänische Posten
) Dänischer Verlust 200 Mann todt oder verwundet, 676 gefangen,
und österreichischer 430 todt oder verwundet.