250 Ausbruch des Kriegs.
Unterdessen war Manteuffel am 19. Februar in Han-
nover eingetroffen, wo dann der Verlauf im Wesentlichen
der gleiche war. König Georg sprach in abgestoßenen Sätzen
etwas heftiger und gereizter als der König von Sachsen, die
Formen müßten beobachtet werden, Wrangel scheine sich leicht
über die Formen hinwegzusetzen, aber die Formen seien
nöthig zur Erhaltung des Bundes. Der Minister Platen
erklärte, er sei kein Preußenfeind, könne aber seine Gesinnung
nur auf dem Gebiete des Bundesrechts bethätigen. Hannovers
Stellung sei schwierig; hier herrsche der Nationalverein, in
Süddeutschland die Demokratie; Sachsen schüre das Feuer.
Wenn die Regierung hier schroff auftrete, so gerathe sie ganz
in Abhängigkeit von Preußen, was er als hannovers'scher
Minister doch nicht befördern könne. Ubrigens versprach er,
Alles zur Erhaltung der Eintracht zu thun, und in demselben
Sinne beantwortete dann der König auch das Schreiben des
preußischen Monarchen. Die Sache war damit für den
Augenblick beigelegt, und die preußischen Bataillone blieben
in den holsteiner Städten. Manteuffel aber war bereits
unterwegs zu einer weitern, wichtigern Verhandlung.
Der Bundestag hatte eine erste Verwarnung über die
Bedeutung seiner Majorität gegenüber den Großmächten er-
halten. Auf's Neue war die Unvernunft einer Bundesver-
fassung, welche Recht und Macht in verschiedene Hände legte,
durch die falschen Schritte der Rechthaber an das Tageslicht
gekommen. Immer aber war die Lehre noch nicht fühlbar
genug gewesen; in der Hauptsache blieben sie nach wie vor
in ihrer Opposition gegen die Politik der beiden großen Re-
gierungen.