Metadata: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

Englische Einladung zur Conferenz. 275 
Einladung bei dem einzigen noch übrigen Restanten, bei 
Kaiser Napoleon, welcher dann endlich seine Zusage in der 
sichern Hoffnung gab, daß auch dieser Vermittlungsversuch 
ein eitler sein würde — und am 25. März bei dem deutschen 
Bunde, welcher im Jahre 1864 doch schlechterdings mitwirken 
sollte, nachdem seine Übergehung beim Londoner Protokoll 
von 1852 so unbequeme Folgen gehabt hatte. 
Sonst hatte wohl der Satz gegolten, daß, wo Osterreich 
und Preußen mitriethen, dadurch auch der Bund, virtualiter, 
wie man das nannte, vertreten und verpflichtet sei. Im 
jetzigen Falle aber waren beide Cabinette der Meinung, der 
Bundestag müsse einen besondern Vertreter nach London ab- 
ordnen, damit dieser durch den Augenschein sich von der Un- 
erreichbarkeit seines Ideales überzeuge, und umgekehrt den 
fremden Mächten die wild drohende Gährung des deutschen 
Volkes und die Mäßigung der beiden Cabinette anschaulich 
mache. Bismarck antwortete also am 26. März auf Englands 
Antrag, die Conferenz am 12. April zu eröffnen, daß dieser 
Tag für Preußen ebenso passend sei, wie jeder andere Termin, 
daß jedoch die amtliche Zustimmung erst erfolgen könne, wenn 
man die Annahme der Conferenz durch den deutschen Bund 
erfahren hätte, was bisher nicht der Fall sei. Ohne den 
deutschen Bund würde das Ergebniß der Conferenz nicht 
rechtsbeständig sein, Preußen und Osterreich aber könnten sich 
in keinem Falle zu Executoren der Conferenz gegen den Bund, 
und diesen nicht zum Märtyrer einer in Deutschland populären 
Idee machen. Rechberg, stets in der Furcht vor Englands 
Drohungen, hätte seinerseits die Eröffnung der Conferenz 
lieber beschleunigt, als hinausgeschoben, ließ sich aber dann 
durch Bismarck's Gründe für die Nothwendigkeit, Düppel
	        
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