Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

284 Erstürmung Düppels. 
russischen Küstenstädtchen und Fischerdörfer veröffentlichen, 
welche die englischen Flotten im Krimkriege mit christlicher 
Humanität bombardirt, ausgeplündert, verbrannt hatten. Wie 
sehr übrigens die Beschießung Sonderburgs militärisch be- 
gründet war, wird uns sogleich auch ein dänisches Zeugniß 
beweisen. 
Die preußische Heerführung hatte von Anfang an be- 
schlossen, den Hauptangriff auf den linken, südlichen Flügel 
der feindlichen Stellung zu richten. Nach der Einnahme der 
dort gelegenen Schanzen würde man den nach Sonderburg 
führenden Brücken, der einzigen Rückzugslinie des Feindes, 
am nächsten sein, mithin Aussicht haben, die Besatzung der 
nördlichen Schanzen völlig abzuschneiden. Demnach war 
schon die erste Parallele auf einer Linie zwischen dem Wen- 
ningbund und der Flensburger Chaussee gegenüber den vier 
südlichsten Schanzen des Feindes angelegt worden; in der 
Nacht vom 7. auf den 8. April wurde 300 Schritt vor der- 
selben eine zweite, und dann in jener vom 10. auf den 
11. April, wieder 250 Schritt vor der zweiten, eine dritte 
Parallele ausgehoben, in welcher man nur noch 500 bis 
600 Schritt von den dänischen Werken entfernt war. Die 
Zahl der schweren Geschütze war jetzt auf 88 gestiegen, und 
der Donner derselben erfüllte die Luft bei Tag und bei Nacht. 
Über ihre Wirkung berichtete der dänische Höchstcommandirende, 
jetzt an Lüttichau's Stelle General Gerlach, schon am 9. April 
nach Kopenhagen: er halte es für seine Pflicht, sich über die 
Fortsetzung der Vertheidigung von Düppel auszusprechen; 
seit dem 7. April sei die Überlegenheit der preußischen Artillerie 
unverkennbar; die dänische Waffe sei schwächer, zum Theil 
veraltet; sehr bald werde man den Fernkampf aufgeben
	        
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