Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

288 Erstürmung Düppels. 
sich wieder hinter die Schanzen zurückzogen. Nachdem das- 
selbe spät Abends eingestellt worden, rückten Nachts gegen 
zwei Uhr die Sturmcolonnen in die vorderste Parallele ein, 
während die Reserven hinter derselben Aufstellung nahmen. 
Mit dem Morgengrauen eröffneten die Batterien ihr Feuer 
auf's Neue, Stunden lang, so daß die dänischen Officiere 
glaubten, der Tag werde wie der vorige ohne weitere Angriffe 
vergehen, und der Masse ihrer Mannschaft wieder erlaubten, 
hinter den Schanzen Schutz zu suchen. Plötzlich aber, mit 
dem Glockenschlage zehn Uhr, schwieg die Kanonade, und in 
demselben Momente brachen die Sturmcolonnen aus der 
Parallele hervor. In wenigen Minuten waren sie an und 
in dem Graben, überwanden und beseitigten die Hindernisse 
— hier war es, daß Pionier Klinke, um den Kameraden einen 
Weg zwischen den Palissaden ohne Zeitverlust zu eröffnen, 
durch unmittelbares Anzünden des Pulversacks sich selbst mit 
den Pfählen zerschmetterte — und erstiegen die Brustwehr, 
oft ehe die heraneilenden Dänen von innen her die Höhe 
erreicht hatten. Noch war kaum eine halbe Stunde verflossen, 
als die sechs Schanzen erobert, ihre Besatzungen getödtet oder 
gefangen waren, und überall die preußischen Fahnen auf den 
Werken flatterten. Der jubelnde Schwung, mit welchem die 
Truppen den Sturm ausgeführt hatten, riß sie an mehreren 
Punkten sofort weiter zum Angriff auf die zweite Linie der 
feindlichen Verschanzung fort, so daß General Manstein starke 
Reserven, theils zu ihrer Unterstützung, theils zum Angriff 
auf die vier nördlichen Schanzen der Stellung, vorgehen ließ. 
Dies Alles gelang nach einem dreistündigen, an verschiedenen 
Punkten blutigen Kampfe; die Dänen erlitten dabei so starke 
Verluste, und ihre Widerstandskraft war so gründlich gebrochen,
	        
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