Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

290 Erstürmung Düppels. 
lassen. Die Bevölkerung des Herzogthums empfing den 
Monarchen aller Orten mit dankbarem Zujauchzen, und ver- 
nahm dann sein von jeher ernst gemeintes Wort, daß sie für 
immer gegen Dänemarks rechtswidrigen Übermuth geschützt 
werden sollte. Ohne eine Stunde zu verlieren, wurde zu- 
gleich im Hauptquartier die weitere Ausbeutung des gewonnenen 
Erfolges betrieben. Von einem Übergang auf die Insel Alsen 
wurde wiederum abgesehen, stets nach derselben Erwägung, 
daß der Gewinn zu der Größe der möglichen Opfer nicht im 
Verhältniß stehe. Statt dessen wurde die vollständige Be- 
setzung Jütlands in möglichster Ausdehnung beschlossen, und 
dazu neben den Osterreichern die preußische Gardedivision, 
verstärkt durch eine neu herangezogene schlesische Brigade, 
ein Jägerbataillon und einige Reiterregimenter, Alles unter 
der Führung des Generals Vogel von Falckenstein, bestimmt. 
An dessen Stelle, als Generalstabschef des Hauptquartiers, 
trat jetzt General Moltke selbst. Diese Schaaren ergossen sich 
dann beinahe widerstandslos über alle Theile Jütlands bis 
zum Lüimfjord, hinter dessen schützende Gewässer General 
Hegermann-Lindencrone zum zweiten Male vor der Über- 
macht zurückwich. Wrangel blieb bei seinem frühern Eifer, 
die Belagerung von Fridericia zu unternehmen, obgleich 
Moltke hier ebenso bestimmt und aus denselben Gründen 
wie früher gegen die Berennung Düppels, Widerspruch erhob. 
Indessen that der Gegner das Seinige, um diese Meinungs- 
verschiedenheit rasch auszugleichen. In Kopenhagen hatte der 
Verlust der Düppelstellung eine dumpfe Niedergeschlagenheit 
in allen Kreisen der Bevölkerung verbreitet, ohne jedoch den 
Muth der herrschenden Partei völlig zu brechen: demnach kam 
man, wie es scheint, zu dem Entschlusse, der Vertheidigung des
	        
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