Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

Weitere Fortschritte in Jütland. 291 
Festlandes keine schließlich doch nutzlosen Opfer mehr zu 
bringen, sondern die noch vorhandenen Streitkräfte allein 
zum Schutze der Inseln, zunächst also Fünens und Alsens, 
zu verwenden. So wurde in der Nacht vom 28. April die 
Besatzung Fridericias nach Fünen hinüber geschafft, und der 
geräumte Platz ohne Kampf den Osterreichern überlassen. 
Moltke drängte sogleich, alle Vorkehrungen zur Landung auf 
dem schwach besetzten Fünen zu treffen, damit dem Feinde 
die letzten Hülfsquellen zu entziehen, und der Hartnäckigkeit 
der Eiderdänen den Todesstoß zu geben. General Gablenz 
gings Anfangs mit soldatischem Feuer auf den Gedanken ein, 
dann aber kamen ihm schwere, wie sich später zeigte, sehr 
begründete Zweifel über die Ansichten seiner Regierung, und 
der Plan wurde einstweilen vertagt. 
Das in Schleswig triumphirende Deutschland bot damals 
in seinem Innern einen wunderlichen Anblick dar. Wohl hatte 
die Düppeler Siegeskunde ein Aufleuchten patriotisches Jubels 
in allen Herzen hervorgerufen. Bald aber verschwand die 
reine Freude wieder in dem Hader der Parteien. In Preußen 
blieb noch bei der großen Mehrheit des Volkes der Zorn über 
den verfassungswidrigen Zustand und die budgetlose Verwal- 
tung lebendig, und verdarb das Gefühl für die glänzende 
Waffenthat, weil durch eine solche die Aussicht auf eine 
Anderung des hier sich bewährenden Heerwesens immer geringer 
wurde. Gesteigert wurde dieses Gefühl durch das Auftreten 
der feudalen Partei, welche mit großem Geräusche den 
Fall des dänischen als ersten Schritt zur Erstürmung des 
innern Düppel begrüßte. Es gab damals viele rechtschaffene 
Männer im Lande, welchen Verfassung und Budgetrecht im 
bisherigen Preußen wichtiger erschien, als die Idsuns der
	        
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