Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Dritter Band. (3)

Eindruck der Siege in Deutschland. 293 
vorgeschlagene allgemeine Instruction angenommen, trotz aller 
Bemühungen Schrenck's und Roggenbach's die Erwähnung 
Augustenburg's unterlassen, und dem entsprechend nicht 
Pfordten, sondern Beust zum Gesandten für London erwählt. 
Aber die Stimmung war und blieb kummervoll und erbittert, 
in diesem Augenblick am meisten gegen Osterrcich, welches 
erst vor wenigen Wochen in einer neuen Circulardepesche den 
neutralen Mächten seine Anhänglichkeit an die dänische Inte- 
grität versichert und als einzigen Grund seiner Theilnahme 
am Kriege den Wunsch bezeichnet hatte, dadurch schlimmere 
Extravaganzen der Mittelstaaten zu verhüten. Und was wäre 
andrerseits von dem eigenwilligen und gewaltthätigen Bismarck 
zu erwarten, welcher so eben dem österreichischen Mitkämpfer 
die härteste Abweisung in dem großen Zollvereinskriege entgegen- 
stellte, und damit auch die alten und lieben Herzenswünsche 
der Mittelstaaten durchkreuzte? Könnte man hoffen, daß diese 
Hand die Sache der Herzogthümer zu einem in Deutschland 
erwünschten Ziele führen würde? Freilich, was wäre denn 
in Deutschland, was wäre zugleich in Dresden, Berlin und 
Wien erwünscht gewesen? 
Im Auslande machten sich zur Zeit viel einfachere An- 
schauungen Bahn. 
Es wäre, berichtete Graf Clermont-Tonnerre der franzö- 
sischen Regierung, schlechterdings unmöglich, die Herzogthümer 
mit Dänemark verbunden zu erhalten; selbst die Personalunion 
würde nicht mehr zu erzwingen sein. Nicht anders schrieb 
der gegen Wrangel's Einspruch von Bismarck im Haupt- 
quartier zugelassene Correspondent der Times: an eine Ver- 
bindung der Herzogthümer mit Dänemark in irgend welcher 
Form ist gar nicht mehr zu denken. Der englische Botschafter
	        
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