360 Alsen. Die Friedenspräliminarien.
Meeresarm, auf einer mit Batterien gespickten Küste, seit
drei Tagen von allen Vorbereitungen des Feindes genau
unterrichtet, trotz alledem binnen vier Stunden Alsen an
16000 Preußen verloren hätten. Man sieht, daß zwischen
der Partei und der Armee die Abneigung in vollem Umfang
gegenseitig war. Einige Tage später brachte Dagbladet
weitere Geständnisse: Gefahren drohen uns von allen Seiten,
und die Stimmung der Nation, welche der großen Bedeutung
des Kampfes zu keiner Zeit entsprochen hat, ist auf ein
Minimum von Kraft und Freudigkeit gesunken; zwischen dem
Könige und dem Ministerium hat niemals volle Einigkeit be-
standen; das hat zu dem politischen Zwiespalt wesentlich bei-
getragen, der während des Kriegs bei der Nation wie bei
dem Heere hervorgetreten ist.
Das Bekenntniß konnte nicht offener sein, daß nicht die
dänische Nation die Danisirung Schleswigs erstrebt, daß
nicht die dänische Armee den Krieg gegen Deutschland ge-
wünscht, sondern daß die eiderdänische Minorität, gestützt auf
einen unruhigen Theil der hauptstädtischen Bevölkerung, den
König und durch ihn das Land ihren ehrsüchtigen Plänen
dienstbar gemacht, und damit den Verlust der Herzogthümer
verschuldet hatte.
König Christian empfand es tiefer als irgend ein anderer
Mensch. Widerwillig war er den gebieterischen Rathschlägen
Hall's und Monrad's gefolgt; jetzt lag der eitle Übermuth
zu Boden, aber auch das Elend, das er stets gefürchtet, war
über das Land hereingebrochen. Gleich nach dem Falle
Alsens befahl er seinem Gesandten in Paris die Stellung
einer letzten kategorischen Frage an den Kaiser, ob Dänemark
auf Hülfe hoffen dürfe, sandte aber zugleich seinen Bruder