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genommen hievon würden bleiben einerseits das dänische,
Ende 1863 ausgenommene Kriegsanleihen, welches Dänemark
zur Last fiele, andrerseits die Kriegskosten der Allürten, welche
die Herzogthümer zu übernehmen hätten. In Bezug auf
diesen letzten Punkt hatte Quaade stets die physische Unmög-
lichkeit der Zahlung für Dänemark erklärt; einen Frieden
mit dieser Belastung werde man nicht zeichnen, sondern ab-
warten, was die Allürten dann thun würden. In der That
schien es grausam, einem Staate, dem man fast die Hälfte
seines bisherigen Landbesitzes entzog, dazu noch schwere Kriegs-
kosten aufzubürden, wie sehr auch ein Theil des deutschen
Publicums über eine so parteische Milde gegen die Urheber
des Kriegs murrte.
Noch in der letzten Stunde gab es scharfen Streit über
die Behandlung Jütlands während des jetzt auf längere Zeit
zu erstreckenden Waffenstillstands.
Anfangs hatten die Dänen die Räumung der Provinz
gleich nach der Zeichnung der Präliminarien begehrt; die
Deutschen aber waren nicht gesonnen, dieses Pressionsmittel
für raschen Gang der definitiven Verhandlung aus der
Hand zu geben. Rechberg, dem sonst nicht viel an irgend
einer Bedingung, aber Alles an schleunigem Abschluß ge-
legen war, erklärte, daß, wenn die Dänen auf der Räu-
mung beharrten, am 1. August der Krieg wieder anfinge.
Darauf brachte der Telegraph aus Kopenhagen am 30. Juli
den Verzicht auf die Räumung, zugleich aber auch die
Weisung an Quaade, die Fortdauer der dänischen Civilver-
waltung in Jütland zu begehren. Darüber discutirte man
äußerst hitzig am 31. Juli, und wieder mußte Bismarck mit
dem Abbruch der Verhandlung drohen, ehe - sich zu