Die einzelnen Bundescorps. 13
festungen zu einer Division verbunden wurde. Von den
16000 Württembergern aber konnte am 17. Juni nur eine
Brigade in Frankfurt eintreffen; die zweite erschien erst am
28. Juni, die letzte vollends erst am 5. Juli. In Baden
hatte der Großherzog bis zum letzten Augenblick den Forde-
rungen des Bundestags und Edelsheim's widerstanden, die
Gegner hatten sich aber nicht gescheut, durch den katholischen
Klerus die Soldaten aufhetzen zu lassen, so daß eine Militär-
revolte wie 1849 in Aussicht stand, wenn der Großherzog
den Geboten des Bundestags sich zu widersetzen fortfuhr.
So wurde am 17. Juni die ernstliche Rüstung begonnen;
am 25. ging die erste Brigade nach Frankfurt ab; es dauerte
aber bis zum 9. Juli, ehe das Contingent vollständig beim
Armeecorps versammelt war. Den Befehl über diese bunt-
scheckigen Streitkräfte, damals etwa 35000 Mann anstatt
der etatsmäßigen 47000, fünf Kriegsherren angehörige, mit
fünferlei Dienstreglements, Signalen und Geschützsystemen
versehene Truppen, übernahm am 18. Juni Prinz Alexander
von Hessen, ein in vielfachen Kämpfen bewährter, seinen
jetzigen Untergebenen aber völlig unbekannter Officier.
Was endlich die norddeutschen Contingente des neunten
und zehnten Bundescorps betraf, so war das Königreich
Sachsen durch die Umsicht und Energie des Kriegsministers
Rabenhorst vollständig gerüstet, und hatte eine gediegene
Truppe von 23000 Mann unter dem Oberbefehl des Kron-
prinzen Albert, eines in jeder Beziehung ausgezeichneten
Führers, mit allen Erfordernissen, unter der Fahne. Man
war entschlossen, bei dem ersten Erscheinen der Preußen das
nicht vertheidigungsfähige Gebiet aufzugeben, und mit der
Armee auswärts eine möglichst sichere und ergiebige Stellung