Full text: Die Begründung des Deutschen Reiches durch Wilhelm I. Sechster Band. (6)

2. Capilel. 
Die ersten Wochen des Reichstags. 
Bei der feierlichen Eröffnung des Reichstags, Sonntag 
den 24. Februar 1867, erläuterte die von König Wilhelm 
verlesene Thronrede den Standpunkt der verbündeten Regie- 
rungen. 
Die frühere Größe Deutschlands sei durch Uneinigkeit 
versunken. Die Sehnsucht nach den verlorenen Gütern habe 
nie aufgehört, unsere Zeit sei erfüllt von solchen Bestrebungen. 
Diese haben bisher die Zerrissenheit nur gesteigert, weil man 
sich durch Ideale über die Bedeutung der Thatsachen ver- 
wirren ließ. Es sei nothwendig, die Einigung an der Hand 
der Thatsachen zu suchen, und nicht wieder das Erreichbare 
dem Wünschenswerthen zu opfern. So haben die Regierungen 
im Anschluß an gewohnte Verhältnisse sich über eine Anzahl 
bestimmter und begrenzter, aber praktisch bedeutsamer Ein- 
richtungen verständigt, die im Bereiche der unmittelbaren 
Möglichkeit wie des zweifellosen Bedürfnisses liegen. Der 
Selbständigkeit der Einzelstaaten werden nur die Opfer zu- 
gemuthet, die unentbehrlich für den Schutz des Friedens, die 
Sicherheit des Bundesgebiets und die Entwicklung der Volks- 
wohlfahrt sind. 
v. Sybel, Begründung d. deutschen Reiches. VI. 4
	        
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