den gemeinen Freuden der Hauptstadt der Welt. Aber mitten in
dem sinnberückenden Glanze blieb ihnen das Gefühl der eigenen
Uberlegenheit; sie vergaßen es nicht, daß die Franzosen an dieser
zusammengeraubten Herrlichkeit gar kein Verdienst hatten, sondern
soeben erst, durch die Werke Laplaces, langsam begannen aus der
Barbarei wieder zur Kultur emporzusteigen. Während Friedrich
Schlegel die Schildkrötensuppen und die nackten Aktricen des neuen
Babylon bewundert, schreibt er zugleich: „Paris hat den einzigen
Fehler, daß ziemlich viel Franzosen dort sind“, und seine Dorothea
fügt hinzu: „wie dumm die Franzosen sind, das ist ganz unglaub-
lich“. Schöner als diese spottlustigen Weltkinder hat Schiller den
Nationalstolz seines Denkervolkes ausgesprochen. Er wußte, daß
die Siege Kants und Goethes schwerer wogen, als die Lorbeeren
von Marengo, daß die Deutschen noch immer ein Recht hatten,
ihre prahlerischen Nachbarn an die ewigen Güter der Menschheit
zu erinnern, und sagte über das Pantheon der Pariser Plünderer
stolz und groß:
Der allein besitzt die Musen,
Der sie trägt im warmen Busen;
Dem Vandalen sind sie Stein!
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