118. Das Barometer. — 119. Die Luft. 125
und fällt dann durch den langen Arm herab, ohne dass der
Luftcruck von dieser Seite hindernd einwirken kann.
118. Das Barometer
oder Wetterglas dient zum Messen des Luftdruckes und
dadurch zum Vorausbestimmen der Witterung. Dasselbe
besteht aus einer über 80 cm langen Glasröhre, die oben zu-
geschmolzen, unten aber umgebogen und zu einem offenen
Kölblein erweitert ist. In dem Kolblein und in der Röhre
befindet sich Quecksilber, über demselben aber ein luft-
leerer Raum. Die Röhre ist auf ein Brettchen befestigt,
das in der Höhe vom 72. bis 80. cm eine Eintheilung in Centi-
meter (Scala) und die Wetterbezeichnungen: Sturm, Regen,
Veränderlich, Schön, Beständig, Trocken zeigt. Die Luft
drückt durch die Oeffnung des Kölbchens mit solcher Kraft
auf das Quecksilber, daß dasselbe manchmal in der Röhre
bis zu 78 cm steigt. Höher vermag es die Luft aber nicht
zu bringen. Bei solcher Barometerhöhe herrscht trockenes,
schönes Wetter. Verwandeln sich aber die Wasserdünste in
der Atmosphäre bei trübem Wetter zu Nebel und Regen,
so wird die Luft schlaff, drückt weniger und das Quecksilber
in der Röhre fällt. Es folgt dann veränderliches Wetter,
Regen 2c. Weil die Veränderungen sich meist zuerst in den
höhern Luftschichten vollziehen, so meldet das Barometer
zeitig den erhöhten oder verminderten Luftdruck und den
damtt in Verbindung stehenden Witterungswechsel. — Auch
Höhen kann man mit dem Barometer messen. Je höher
man steigt, desto dünner wird die Luft, desto schwächer ihr
Druck und desto tiefer fällt das Barometer. Man hat ge-
funden, daß der Barometerstand immer um 1 mm sinkt, so
oft man 10 m höher steigt.
119. Die Luft.
Die Luft ist das erste Bedürfniss des neugebornen
Kindes und das letzte, was der Sterbende genielst. Die
Luft ist uns so unentbehrlich wie Speise und Trank. Auch
das Wort des Menschen ist nur möglich durch sie; im
luftleeren Raum ertönt kein Klang. Darum ist der Erde
die Lufthülle (Atmosphäre) als Begleiterin gegeben.
Die atmosphärische Luft ist ein Gemenge mehrerer
Luftarten. Hauptbestandtheile sind das Stickstoffgas,
welches ½, und das Sauerstoffgas, velches ½ der