152 141. Der Mensch als Bewohner der Erde.
Augen, einen grolsen Mund, ein fast bartloses Kinn und meist
schwarze Kopfhaare. Die Hautfarbe ist weizengelb.
Ein zusammengedrückter Kopf, eine zurückstehende Stirn,
hervortretende Kiefer oder Kauwerkzeuge, nicht senkrecht
gegenüberstehende Zühne, ein stark entwickelter Hinterkopf,
eine breite, platte Nase, dicke, wulstige Lippen, schwarzes,
wolliges Haar und eine schwarze Hautfarbe sind der athio-
pischen oder der Negerrasse eigen.
Die malayische Rasse hat eine gelbe, ins Schwarz über-
gehende Hautfarbe, dichtes schwarzes Bart- und Haupthaar,
cine hohe Stirn und hervortretende Kiefer mit wenig auf-
geworfenen Lippen.
An den Menschen, welche der amerikanischen Rasse
angehören, bemerkt man eine rothe Hautfarbe, schwarzes,
langes, straffes Haar, kleine Augen mit dichten Brauen, eine
grolse, gebogene Nase und eine zurücktretende Stirn. —
Ein llauptvorzug des Menschen vor den Thieren ist die
Sprache. Der Mensch spricht, weil er denkt. Das Sprechen
ist ein lautes Denken, das Denken ein stilles, geheimes
Sprechen. Je beschränkter der Gedankenkreis eines Menschen
ist, desto armseliger ist sein sprachlicher Ausdruck. Im
südlichen Amerika leben Menschen, welche nur das Aller-
nothwendigste einander durch die Sprache mitzutheilen ver-
stechen. Der ungebildete Mensch gebraucht, um sich seinen
Mitmenschen verstündlich zu machen, nur einige hundert
Wörter; der Gebildete bedarf im Verkehr mit seines Gleichen
deren 10— 15000. Man zählt über 800 Sprachen, die sich
jedoch auf wenige Sprachstämme zurückführen lassen.
Kein Volk auf der Erde ist ohne Religion. lhrer Re-
ligion nach sind die Menschen Christen, Juden, Muham-
medaner oder Heiden.
Auch die Beschäftigung und die daran sich knüpfende
Lebensweise der Menschen ist verschielen. Manche Völker
der gemälsigten und kalten Zonc beschäftigen sich einzig und
allein mit der Fischerei, andere nur mit der Jagd.
Fischer- und Jägervölker haben kein bleibendes Eigenthum.
Was sie erworben, dient blofs dazu, ihre augenblicklichen
Bedürfnisse zu befriedigen.
Ihnen gegenüber stehen die Völker, welche sich Güter
erwerben. nicht um sie rasch aufzubrauchen, sondern um den
Ertrag derselben zu verzehren. Zu diesen gehören die wan-
dernden Völker (Nomaden) in Mittel-, Nordasien und Afrika,
deren Eigenthum in Herden besteht, und die ackerbau-
treibenden, welche oft noch ein halbes Wanderleben führen,
meist aber sesshaft oder ansdssig sind.