182 154. Spruch. — 155. Das Königreich Sachsen.
im Badischen geboren. An 100000 Menschen wirkten
zur Ausführung des herrlichen Bauwerkes mit, das nach
13 Jähriger Arbeit unter Dach gebracht werden konnte.
Das Portal des Münsters ist mit schönen bildlichen
Darstellungen geschmückt; die Rose, ein zirkelrundes
Fenster über demselben, hat 15 m im Durchmesser. Die
Säulen, welche das Dachgewölbe tragen, verzweigen sich
oben wie Baumäste; die Fenster sind mit Spitzbogen
geziert, die glatten Wände durch Nischen und hervor-
stehende Mauerpfeiler unterbrochen. Im Chore des Gottes-
hauses stehen mehrere kunstvoll gebaute Kapellen.
Innerhalb des Münsters ist eine merkwürdige Uhr
angebracht. Dieselbe zeigt aulser den Stunden und
Wochentagen den Lauf der Planeten und den Auf- und
Untergang des Mondes. Die Stundenviertel werden auf
verschiedenen Glocken geschlagen und zwar voll den Fi-
guren eines Knaben, eines Jünglings, eines Mannes und eines
Greises. Auch Glockenspiele und andere kunstreiche Ein-
richtungen sind mit dieser Uhr in Verbindung gebracht.
Die zwei Thürme des grolsartigen Bauwerkes sind
mit Runken und Knospen geschmückt. Einer derselben
erhebt sich bis zur Höhe von 143 m, der andere ist
unvollendet. Der Eindruck, den dieses Meisterwerk
deutscher Kunst auf den Beschauer macht, ist ein tieler,
und oft glaubt derselbe in dem starren kalten Steine ein
wunderbares Leben zu erblicken. Erwin. d. h. Ehrenfreund
hat sich dadurch ein grossartiges Ehrendenkmal geschaften.
154. Spruch.
Großer Menschen Werke zu sebn,
schlägt einen nieder;
doch erhebt es auch wieder,
daß so etwas durch Menschen geschehn.
15. Das Königreich Sachsen
liegt im Herzen Deutschlands und ist von Preulsen.
Böhmen, Bayern, Reuls, Sachsen-Weimar und Sachsen-
Altenburg umgeben. Durch das Erzgebirge und das
Lausitzer-Gebirge wird das Land von Böhmen getrennt.
Zwischen diesen Gebirgen ieht sich lüngs der Elbe die so-
genannte „sächsische Schweiz“ hin, velche wegen ihrer
Natur schönheiten berühmt ist.