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und wird nicht mit Unrecht „das Paradies von Deutschland“
genannt. Die Hauptstadt des Grolsherzogthums, Darmstadt,
vor 50 Jahren noch ein Landstädtchen, das sich blols durch
ein weitläufiges Residenzschloss auszeichnete, ist jetzt eince
Stadt von bedeutendem Umfange. Gröfser als Darmstadt und
für den Handel weit wichtiger ist die alte, am Einfluss des
Mains in den Rhein gelegene Stadt Mainz, die Hauptstadt
der Provinz Rheinhessen. Sie liegt in schöner Gegend und ist
der Mittelpunkt der Dampfschiffahrt auf dem Ober- und
Niederrhein, sowie auf dem Main. — Auf einem freien Platze
der Stadt steht das Standbild des Johann Guttenberg, eines
gebornen Mainzers, welcher um's Jahr 1410 die Buchdrucker-
kunst erfunden hat.
Von den übrigen Stüdten Hessens verdienen erwähnt zu
werden: die Universitätsstadt Gielsen an der Lahn, die
Iauptstadt Oberhessens; Offenbach am Main, eine rege Fa-
brikstadt; die alte Reichsstadt Worms und Bingen.
160. Thüringen.
Die vier sächsischen Herzogthümer und die schwarz-
burgischen und reußischen Fürstenthümer.
In der Mitte von Deutschland liegt Thüringen, ein
Landstrich, wozu das Großherzogthum Sachsen-Weimar, die
Herzogthümer Sachsen-Koburg-Gotha, Sachsen-Altenburg
und Sachsen-Meiningen, die Fürstenthümer Schwarzburg-
Sondershausen und Schwarzburg-Rudolstadt gehören. Thü-
ringen, dessen Mittelpunkt, das darnach benannte Gebirge, der
Thüringerwald, bildet, hat gar fruchtbare und gewerbfleißige
Gegenden mit schönen, wenngleich nicht sehr großen Städten,
wovon die vorzüglichsten zugleich fürstliche Residenzen sind:
so Weimar im Großherzogthum Sachsen-Weimar, Gotha
und Koburg im Herzogthum Sachsen-Koburg-Gotha,
Meiningen im Herzogthum Sachsen-Meiningen, und Alten-
burg im Herzogthum Sachsen-Altenburg. .
In Weimar haben die berühmtesten deutschen Dichter
Goethe, Schiller, Herder und Wieland gelebt. Koburg
zeichnet sich durch seine freundliche Lage, Gotha durch seine
werthvollen Sammlungen aus. (Gothaer Würste.)
Auch die preußische Stadt Erfurt liegt in Thüringen,
gerade in der Mitte zwischen Gotha und Weimar.
Die Besitzungen der Fürsten von Schwarzburg bestehen aus
zwei getrennten Stücken Landes, wovon das eine: Schwarz-
burg-Sondershausen, mehr nördlich, von der preußischen