230 191. Die Staaten Amerikas.
Die Ureinwohner wurden von den Einwanderern in Nord-
amerika immer weiter nach Nordwesten, in Südamerika nach
Süden gedrängt und werden wahrscheinlich in kurzer Zeit gänz-
lich ausgestorben sein. Der Strom der Einwanderer im süd-
lichen Theile Amerikas kam fast ausschließlich aus dem Süden
Europas, aus Spanien, Portugal, Frankreich. Nach dem Norden
Amerikas sind im Laufe der letzten Jahrhunderte hauptsächlich
Engländer, Irländer, Deutsche, Schweden, in letzterer Zeit auch
viele Chinesen ausgewandert. Die eingewanderten Engländer,
welche in Nordamerika englische Sprache und Sitten verbreiteten,
heißen Yankees (spr. Jänkis). In einzelnen größeren Städten
Nordamerikas leben 50 bis 60000 Deutsche.
Die Industrie und das Gewerbe stehen in Nordamerika
auf einer hohen Stufe der Ausbildung. Eine Eisenbahn, die
Pacifikbahn, führt quer durch den ganzen Erdtheil vom atlan-
tischen zum großen Oceau.
1. Die Staaten Amerikas.
Die wichtigsten Staaten von Nordamerika sind:
Das englische oder britische Nordamerika, gegen
60000 Quadratmeilen grols. Dazu gehört das wald-, korn-.
wild- und fischreiche Känada. Die Hauptstädte sind Quebek
(spr. Kuibek) und Montreal (Montrihl) am Lorenzostrom.
Die vereinigten Staaten oder die Union, d. kh.
Vereinigung. Die Union ist ein Freistaat, welcher aus
39 Staaten und 9 Gebieten besteht. Ein Gebiet nennt man
cinen Landstrich, der weniger als 60.000 freie Männer über
25 Jahre zählt. Die Grenzen der Union sind im Norden die
kanadischen Seen, im Süden der Golsf von Mexiko, im Osten
das atlantische Meer, im Westen der grolse Ocean. Im Westen
befindet sich das Felsengebirge, im Osten das Alleghany-
gebirge; die Mitte durchströmt von Nord nach Süd der Mis-
Sisippi mit seinen gewaltigen Nebenflüssen, dem Missouri,
Arkansas (spr. Arrkänssäs) und Ohio. Die Bevölkerung ist
ein Gemisch von Engländern, Irländern, Franzosen, Deutschen
und anderen Nationen. 14 Städte der Union zählen über 100000
Einwohner. Die Bundeshauptstadt ist Washington (U-osingt'n).
llier, im sogenannten weilsen IIause, wohnt der Präsident des
Freistaates, welchen die Indianer den „weilsen Vater" nennen.
Von den wichtigen Städten der Union sind ferner zu nennen:
das schulenreiche Boston (Bost'n)., das schöne Neu-Tork,
das reiche Philadelphia, der Tabaks- und Austernmarkt
Baltimorc, alle am atlantischen Meere oder unfern des-
Selben gelegen; ferner das kohlenreiche Pittsburg und das
von vielen Deutschen bewohnte Cincinnati (linnslinöti),
„lie Königin des Westens“ genannt, beide am Ohio liegend.