276. Nun danket alle Gott. 339
Das blutige Koller, velches der König in der
Schlacht getragen, ward dem Kaiser Ferdinand nach
Wien gesandt; bei dem Anblicke desselben soll er
Thränen vergossen haben, durch die er den gefallenen
Cegner und sich ehrte. Ferdinands Seele war grols
genug, um auch im Feinde die Heldentugend zu be-
wundern.
Die Stätte, wo Gustav Adolf auf dem Schachtfelde
lag, bezeichnete man durch einen grolsen Stein, den
„Schwedenstein“. JTetzt steht neben demselben ein Denk-
mal, umschattet von hohen Pappeln. Das würdigste
Denkmal aber hat das evangelische Volk dem eclen
Glaubenshelden in der segensreichen Gustav-Adolf-
Stiftung errichtet.
276. Nun danket alle Gott.
Der Dichter dieses Licces, uwelches so oft in unseren Kirehen
erklingt, ist Martin Rinkart, Archidiaconus eu Filenlnirꝗ in
der Prorinz Sachsen. Er- hat mit seiner Cemeinde die ganzen,
Scren Drangsc#e des #re/s#egshrigen Kricpes durellebt. Die
Nerchtbare Pesf, melche ei# jener Zeidft die deifschen Lan#che diercel-
æeogꝗ, twiithete aticlt in Filenburq. Auf die Pest folgte eine cbenso
furchtbare Hungersnoth, bei icelcher riele den Hungertod starben.
Rinkart gab in dieser Noth das Lefæete hin und litt, um andern
er helfen, tieber selber Mungel; ror seiner Thiir sammelten Sich
öbistrreiflen 4— 600 Menschen. Spter brandschatete ein schece-
discher Oberst die Stadt und sorderte 30 000 Thaler; nur duren
die instndigen Bitten und Vorstellitnqen Ltinscarts iwurde er-
reicht, dass er sich mit 2000 Gulden begnügte. Als alle diese
Leiden rorüber waren und 1644 deie Hopym'sng as“ das Ende
des Kriches Immer Sicherer vurde, dichtete Rnt#rf das schöne
Lob- und Danillsed: „Maun dangkkes ale Goftt“