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Ja letztere ist ihm sogar eine sehr willkommene Speise. Wenn
ihm Fleischkost fehlt, so verschmäht er auch süßes Obst nicht.
Der Igel läßt sich leicht zähmen und wie die Katze zum
Vertilgen der Mäuse benützen. Im gezähmten Zustande wird er
mit eingeweichtem Brot, Gemüse und mit Milch gefüttert.
Zu den Insektenfressern gehört auch die Spitzmaus mit zugespitztem
Kopfe und langem Rüssel. Sie verzehrt nie Pflanzen, sondern nur
Insekten und Würmer und ist daher ein sehr nügliches Thier.
50. Der Hund.
Den Hund, den treuen Gefährten des Menschen,
findet man auf der ganzen Erde. Er folgt dem Menschen
in die öden Steppen des heilsen Südens und in die
Schneefelder des kalten Nordens, in die fruchtbaren Ge-
filde der Ebenen und auf die kalten Gipfel der höchsten
Berge. Der Hund ist dem Menschen ein fast unent-
behrlicher Gehilfe geworden, der seine Herden und
Häuser bewacht, ihn bei der Jagd unterstützt, Lasten
trägt und an den Wagen und Schlitten gespannt wird.
Und diesen Gehilfen hat sich der Mensch aus einem
gefährlichen Raubthiere gezogen. Man braucht nur das
Gebiss des Hundes anzusehen, um seine ursprüngliche
Natur zu erkennen. In der oberen und unteren Kinn-
lade hat er sechs scharfe Schneidezähne, auf jeder Seite
einen starken Eckzahn und vor den Backenzähnen einen
grolsen Reils- oder Fleischzahn mit mehreren Spitzen.
An den Vorderfülsen befinden sich fünf, an den Hinter--
fülsen vier Zehen mit stumpfen, nicht einziehbaren Krallen.
Die schlimmen Eigenschaften der Raubthiere hat
der Hund abgelegt; er ist ein kluges, zutrauliches und
treues Thier geworden. Wie aufmerksam richtet er Augen
und Ohren auf seinen lIlerrn, wenn er dessen Betehle
erwartet! Wie vergnügt springt, tanzt und bellt er, wenn
er ihn begleiten darf; welch trauriges Gesicht macht er
dagegen, wenn er zu Hause bleiben muss! Wird er ge-
tadelt, so schämt er sich und heult wohl gar. In zahllosen
Fällen haben Hunde den Menschen das Leben gerettet.
Der Hund frisst fast alle Speisen, die dem Men-
schen zur Nahrung dienen. Frisches Wasser und freie
Luft sind ihm sehr zuträglich; vor grolser Kälte muss
er eben so gut geschützt werden, wie vor grofser Hitze.
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