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der einverleibten Orte führt, durch weite unbebaute Flachen vom Stadt-
innern getrennt, noch ein Sonderdasein. 1 782,20 ha des Stadtgebiets
wurden im Frühjahr 1903 noch landwirtschaftlich benutzt.
Daß die Einverleibungen auf die Vororte selbst günstig wirken, dafür
bieten die in den 90 er Jahren einverleibten Vororte ein gutes Beispiel. Die
Zunahme der Bevölkerung ist aus der mitgeteilten Tabelle zu ersehen. Die
Staatseinkommensteuer in Striesen ist seit der Einverleibung um 314,99%
gestiegen.
Rechtlich haben sich die Einverleibungen durch freie von der Staats-
regierung bestätigte Einzelverträge zwischen der Stadt Dresden und der be-
treffenden einverleibten Gemeinde vollzogen. Die früheren Gemeinde-
beamten sind meist in den städtischen Dienst übernommen worden.
Wegen des Berufs der Bevölkerung muß in der Hauptsache auf die
veraltete Reichsstatistik von 1895 zurückgegriffen werden. Ausgesprochene
Beamten= und Rentuerstadt (1840 waren nur 28,9% der Bevölkerung
gewerblich tätig) ist Dresden schon lange nicht mehr. Nach der Statistik
von 1895 — vergl. auch Mitteilungen des Dresdner statistischen Amtes
vom September 1901 — verteilen sich die Berufe, wie folgt:
1. Landwirtschaft und Försterern ... 2171
2. Industrie . . . 79314
(darunter selbständige Handwerker . 7724)
(Handwerkergehilkfen 26 105)
3. Handdeie . 17872
4. Literarische Beruse 3.75
5. Personen= und Güterverkehr (Posth. 9748
6. Gast= und Schankwirtschaft .. 7041
7. Verwaltung und Justiz . .. ·... 3669
8. Medizin usw.. . .... .... 1653
9. Kultus, Unterricht .. ....... 8401
10. Kunst. . . . .. ...... 1599
11.Milttar... ....12083
12. Dienstboten, Hofbeamte, Aufwärter Usw. 19995
13. Rentner us. 13371
14. Unterstützttteo ... ..... 3152
15. Ohne Berufsanggctte ... 246
16. Angehörige ohne Hauptberee. 140990
Insgesamt 324 350