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Mann, aus den Divisionen Legrand, Friand, Bour=
cier, den Garden und Oudinot's Grenadieren ins
Gefecht zu bringen. — Aber die Divistonen Ste. Hilaire
und Vandamme waren indessen schon durch Kobel-
nitz und das Thal gegen Puntowitz gegangen, und schnell
gegen das Dorf Pratzen auf die Höhen gestiegen. Hier,
es war 11 Uhr vor Mittag, stießen sie auf den 16,000
Mann starken Heerhaufen Kollowrath's, welcher das
Dorf im Besitz hatte, und schnelle Vereinigung mit dem
schon vorangegangenen russisch= dsterreichischen Corps
suchte. Der hier befindliche Oberbefehlshaber Kutu-
sow erkannte nun die Wichtigkeit des Besitzes der An-
hdhen von Pratzen. Hier mußte das Schicksal der Schlacht
entschieden werden.
Die Dioisionen St. Hilaire und Vandamme
erreichten aber nach kurzem Kampf die Pratzner Höhen,
entfalteten sich unter dem heftigsten Artilleriefeuer des
Feindes, behaupteten sich gegen die außerordentlichsten
Anstrengungen, und trennten auf diese Weise den linken
Flügel des russischen Heers, südwärts Pratzen, von des-
sen Mitte. Bald darauf schloßen Davoust und Soult
durch ihre Bewegungen diesen Fluͤgel beinahe gaͤnzlich ein.
Kutusow sammelte gegen diesen Punct, wo nur 18,000
Franzosen fochten, 25,000 Mann, alle durch die Gegen-
wart der Kaiser von Oesterreich und Rußland begeistert.
Allein ihre Zusammensetzung, meistens aus des Krieges
noch ungewohnten Rekruten, daher auch Mangel an Ein-
heit in ihren Bewegungen, führte ihre Niederlage unver-
meidlich herbei, als noch die Divissonen Drouet und
Rioaud, rechts von lasowitz anrückten. Schon war
das kollowrathische Korps vom linken Flügel abgeschnit-
ten; jetzt drohete Drouet's Bewegung auch dessen Tren-