Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1789 bis zum Frieden von Tilsit 1807. (1)

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den Pregelfluß von Wehlau bis Koͤnigsberg mit verschie- 
denen Abtheilungen Kriegsvolkes deckte. 
Wie hier eine fluͤchtige Ruhe der Heere einzutreten 
schien, zeg sich der General Essen, mit seinen zwei 
Diovisionen, ohngefähr 18.000 Mann stark, aus der bis- 
herigen Stellung bei Bransk an beiden Narew= Ufern 
gegen Ostrolenka. Hier stieß er auf die Vorhut der äu- 
ßersten Rechten des franzdsischen Heers. General Sa- 
vary, welcher hier einsweilen befehligte, griff alsbald 
die Rußen auf der Nowogroder Straße an (löten Fe- 
bruar). Der Kampf ward blutig, besonders, als an- 
dere Abtheilungen der Rußen unter dem Fürsten Suwa- 
row die Stadt Ostrolenka stürmten. Dreimahl waren 
sie fast Meister des Ortes. Man schlug sich mit Erbit- 
terung in den Gassen. Als aber gegen Mittag die Fran- 
zosen durch die Divlsionen Süchet und Oudinot ver- 
stärkr wurden, sah Essen sich gezwungen, nach bedeu- 
tendem Verlust über die Narew zurückzugehen. 
  
9. 
Waffenruhe. Rüstungen zum neuen Feldzug. 
Das eintretende Thauwetter, die Erschdpfung des 
Heeres, der Mangel an Lebensmitteln bewogen den fran- 
zoͤsischen Kaiser, statt seinen Feind hinter dem Pregel 
anzugreifen, lieber zurück gegen die Weichsel zu gehen, 
und da hinter der Passarge, in der Nähe der fruchtbar- 
sten Gegenden Preußens, eine günstigere Jahrszeit ab- 
zuwarten. Am 16ten Februar begann der Rückzug; am 
20sten war er hinter die Passarge vollendet. Berna- 
dotte, an den Ufern des frischen Hafs, stand bei
	        
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