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Groß-Strehlen zum Sammelplatz für Vorräthe, Gelder
und Recruren, die in die Vestung kommen sollten, be-
stimmt habe. Major Wreden, der von Januschkowitz
dahin eilte, fand zwar keine Mannschaft mehr, aber
noch die Gelder und Kleidungsstücke, die ihm gute Beute
wurden.
Fast in denselben Tagen fand auch ein kleines Ge-
fecht in der Gegend von Silberberg statt. General Le-
febre hatte nämlich bei Frankenstein ein Corps aus
Würtembergern und Baiern (dem ersten Bataillon vom
zehnten Linien = Regiment) zusammengezogen, um die
Belagerung von Neisse zu decken und die Vestung Glatz
zu beobachten. Als nun auf der Straße nach Silber-
berg, im Dorfe Peterwitz feindliche Reiterei bemerkt ward
schickte Lefebre sogleich (Sten April) zwei Compagnien
Baiern unter Major Bernelau, nebst einem Geschwa-
der würtembergischer Jäger aus. Bernclau trieb die
preußischen Husaren von Stellung zu Stellung bis un-
ter die Kanonen von Silberberg, und machte einen OÖffi=
zier nebst 14 Gemeinen zu Gefangenen; aber auch er
selbst hatte einen Verlust von zwei Todren und 17 Ver-
wundeten.
Bei Kosel hatte General Raglowich unterdessen
die Ueberfahrten bei Zichowitz und Krappitz, auch die
Brücke bei Oppeln herstellen lassen, um die Verbindung
mit dem- rechten Ufer der Oder zu erleichtern. Denn
hier ließ er den Major Wreden siehen, (der aber bald
darauf (Oten April) vom Obristlieutenant Grafen Taris,
mit einer Compagnie, zwei fahrenden Sechspfündern,
und der vorhandnen Reiterei, abgelößt ward). Natür=
lich zog diese Absendung ans rechte Ufer Veränderungen
in der Stellung am linken Ufer nach sich, um mit der