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70 Mann eintraf, und den Oesterreichern den Weg ver-
legen wollte, gelang es ihnen, sich nach kurzem Gefecht,
und begünstiget durch die Verwundung des tapfern Gra-
fenstein, weiterem Angriffe zu entkommen, und über
Mleinfeld, Gunzenhausen nach Neumarkt zu gehen. Hier
aber ereilte sie der franzbsische Oberst Reiset mit zwei
Dragoner-Geschwadern, und nach entschlossener Gegen-
wehr machte er sie gefangen.
Ehe noch dies Alles vollbracht war, hatte auch der
baierische Oberst Graf Arco eine kleine, durch Vater-
landsliebe geschaffene und ausgerüstete Macht, längs
den Tiroler-Gränzen, unter seinem Befehl; zwei Divi-
sionen Gebirgsschützen, die erste 000 Mann stark, von
den Landgerichten Mießbach und Länggries aufgestellt, die
andere durch den thätigen Hauptmann Bauer eingerich-
tet, 500 Mann stark, vermehrt durch 100 Mann zu Fuß
und 30 Reitern aus verschiedenen Depots baierischer
Truppen, ferner ein in München erst neu zusammenge-
setztes Linien = Bataillon, 400 Mann und 100 Pferde
stark. Mit diesen Allen stand er zu Tolz, Mießbach,
Partenkirchen, Benedictbenern u. s. w., als er Wredes
und Deroy's glückliches Fortschreiten im Innthal, und
durch die Abgeordneten vom Landl, Achenthal und Thier-
see selbst die unbedingte Unterwerfung dieser Gegenden
vernahm. Dies machte ihn entschlossen, durch Wegnahme
des wichtigen Scharnitzpasses, eine Verbindung mit Inns-
bruck über Seefeld, oder doch zu Gunsten der baierischen
Divisionen eine mächtige Diversion zu bewirken.
Weil es nur auf Ueberrumplung abgesehen war,
ließ er am Abend des 18ten Mai's die 120 Mann starke
Compagnie des Hauptmanns Lüneschloß, und eben so