Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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70 Mann eintraf, und den Oesterreichern den Weg ver- 
legen wollte, gelang es ihnen, sich nach kurzem Gefecht, 
und begünstiget durch die Verwundung des tapfern Gra- 
fenstein, weiterem Angriffe zu entkommen, und über 
Mleinfeld, Gunzenhausen nach Neumarkt zu gehen. Hier 
aber ereilte sie der franzbsische Oberst Reiset mit zwei 
Dragoner-Geschwadern, und nach entschlossener Gegen- 
wehr machte er sie gefangen. 
Ehe noch dies Alles vollbracht war, hatte auch der 
baierische Oberst Graf Arco eine kleine, durch Vater- 
landsliebe geschaffene und ausgerüstete Macht, längs 
den Tiroler-Gränzen, unter seinem Befehl; zwei Divi- 
sionen Gebirgsschützen, die erste 000 Mann stark, von 
den Landgerichten Mießbach und Länggries aufgestellt, die 
andere durch den thätigen Hauptmann Bauer eingerich- 
tet, 500 Mann stark, vermehrt durch 100 Mann zu Fuß 
und 30 Reitern aus verschiedenen Depots baierischer 
Truppen, ferner ein in München erst neu zusammenge- 
setztes Linien = Bataillon, 400 Mann und 100 Pferde 
stark. Mit diesen Allen stand er zu Tolz, Mießbach, 
Partenkirchen, Benedictbenern u. s. w., als er Wredes 
und Deroy's glückliches Fortschreiten im Innthal, und 
durch die Abgeordneten vom Landl, Achenthal und Thier- 
see selbst die unbedingte Unterwerfung dieser Gegenden 
vernahm. Dies machte ihn entschlossen, durch Wegnahme 
des wichtigen Scharnitzpasses, eine Verbindung mit Inns- 
bruck über Seefeld, oder doch zu Gunsten der baierischen 
Divisionen eine mächtige Diversion zu bewirken. 
Weil es nur auf Ueberrumplung abgesehen war, 
ließ er am Abend des 18ten Mai's die 120 Mann starke 
Compagnie des Hauptmanns Lüneschloß, und eben so
	        
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