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auch kam ihm vom ganzen Etschthal der Landsturm zu
Hülfe, woran die Stadt Botzen allein dreizehn Com-
pagnien gab; desgleichen eilte ihm von Briren aus Ge-
neral Buol mit zwei Bataillons, einem Geschwader
Reiter und vier Kanonen zu. Zwar hatte sich Leinin-
gen schon selber geholfen, aber diese Verstärkungen führ-
ten doch den ihm gar glücklichen Ausgang jenes Gefechtes
(Oten Juny) herbei, der die Abtheilungen der Italiener
auf allen Puncten zum Rückzuge bewog. Von da an
blieb alles, was auf den Südgrenzen Tirols ferner ge-
schah, folgenloses Streifereiwesen.
21.
Kriegsereignisse in Polen und Ungarn.
Schlacht bei Raab.
Bevor wir uns zur Darstellung der großen Begeben-
heiten wenden, welche an der Donau das Schicksal des
Krieges auf immer bestimmten, müssen wir noch die
Ereignisse in Polen berühren, die wir biöher in der Er-
zählung ganz übergangen haben. Denn Erzherzog Fer-
dinand hatte, gleich beim Anfange des Feldzuges,
zwischen Krakau, Konswic und Radan einen beträcht-
lichen Heerhaufen zusammengezogen, wie es schien, die
Grenzen des bsterreichischen Gallizien zu decken. Allein das
Cabinet von Wien machte bald größere Entwürfe, es
lag ihm daran, seinen furchtbaren Gegner durch Bewe-
gung und Aufruhr aller Volker, zu denen es hinreichen
konnte, in Italien, im Süden und Norden Deutschlands,
selbst in den sarmatischen Wäldern zu stürzen, ihn gleich-
sam durch jähes Zusammenbrechen aller seiner Eroberun-=
gen und Schdpfungen, unter den Trümmern seiner eigenen
Macht