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siedler-Hoͤhen dem linken Fluͤgel des dsterreichischen
Heeres anzuschließen.
Kaum vier Uhr Nachmittags war es, als die fran-
zdsischen Schaaren, die ihren Feind immerdar mit zahl-
reicher Artillerie und Reiterei überflügelten, sich in der
NRichtung von Glinzendorf, über Raschdorf hin, ausbrei-
teten. Erzherzog Carl hingegen behielt seine Stellung
mit den drei Armee-Corps hinter dem Rußbach, mit
der Cavallerie und den Grenadier-Bataillonen auf den
dortigen Anhdhen; den linken Flügel an Markgrafen-
Neusiedel, den rechten an Deutsch-Wagram gelehnt;
die Corps von Collowrath und Reuß am Bisam-
berge, eine Meile weiter rückwärts. Umsonst stürmten
die Franzosen spät Abends die Puncte Markgrafen-Neu-
siedel und Baumerödorf; umsonst machten sie die wilde-
sten Anstrengungen, über den Rußbach gedrungen, die
Heermitte der Oesterreicher zu durchbrechen. Hier warf
sie Fürst Hohenzollern mit Nachdruck zurück, und
ein sächsisches Regiment, welches am rechten Flügel
schon Deutsch-Wagram gewonnen hatte, mußte es wie-
der verlassen.
So kam die Nacht. Jeder wußte, der folgende Tag
werde blutig über beide Heere entscheiden. Der linke
Flugel der Oesterreicher war schwach; darum hatte Erz-
herzog Johann wiederholte Befehle erhalten, sich eiligst
über Marcheck, Schönfeld und Untersiebenbrunn dem
Hauptheere anzuschließen.
Die Armeen standen einander sehr nahe. Napo-
leon hatte seinen rechten Flügel zu Glinzendorf, den
linken zu Groß-Aspern; Erzherzog Carlk hinwieder den