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Sämmtliche nach Salzburg bestimmte Truppen tra-
fen hier schon am 20sten Juli und den sechs darauf folgen-
den Tagen zusammen, worauf sie sogleich unter Leitung des
Herzogs von Danzig, zum Angriff gegen Tirol schritten.
26.
Ereignisse in Tirol bis zur Bekanntwerdung
des Waffenstillstandes.
Um in das Ganze unserer Darstellung Klarheit zu
bringen, müssen wir nothwendig noch auf die Bewegun-
gen Tirols zurückblicken, welche seit dem Juni bis itzt
vorgefallen waren.
Das Volk in diesem Gebirgslande war auf mannig-
fache Weise zum äußersten Widerstand angefeuert worden,
erst durch ein Handschreiben des Kaisers von Oesterreich,
(gegeben zu Volkersdorf den 20ten Mai) worin er ewige
Vereinigung Tirols mit seinem Reiche ausgesprochen hatte,
dann durch eine Menge falscher Berichte, welche von aus-
gesandten Kundschaftern über die Siege der dsterreichischen
Hauptarmee verbreitet wurden. Kein Mensch wagte es
unter dem vielbetrogenen Volk, an der gänzlichen Nieder-
lage der franzbsischen Heere, im Geringsten zu zweifeln.
Durch eine kräftige That an jenen vermeinten Sie-
gen Antheil zu empfangen, beschloß das Tirolervolk,
vereint mit den noch vorhandenen österreichischen Trup-
pen unter dem Oberstlieutenant Taris, der ganzen. Nord-
grenze des Landes nach, von Kufstein bis Lindau, einen
allgemeinen Ausfall zu thun. Dazu ward der 17te Juli
bestimmt. Major Teimer sollte mit einer Colonne von
10 Tiroler-Compagnien, einer Salzburger Jäger-Com-