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hatte. Eine der Compagnien Oberndorf's zwang,
durch Umgehung der Anhöhen des Niederberges, den dort
geborgenen Feind zur Flucht; der Verhau wurde auf-
geräumt, und man zog nach Schwatz. Noch vor diesem
Orte mußten zahlreiche Haufen der Tiroler, die auf dem
Arztberge standen, im Sturmschritt angefallen und ver-
trieben werden.
Hauptmann Bauer empfing mit drei Compagnien
leichter, und eben so vieler Linien -Infanterie, 60 berit-
tenen Jägern und einer Dreipfünder-Kanone, die Be-
setzung und Vertheidigung von Schwatz und der Umge-
gend, der Innbrücke und der Landstraße.!) Die Colonne
*) Mit Umssche wußte genannter Hauptmann die ihm zu
Gebot stehenden, und im Vergleich mit der ihm gewor-
denen ausgedehnten Bestimmung, geringen Mittel zu
benützen. Er ließ vier Compagnien in einer schiefen Linie
vorwärts des Klosters St. Martin, mit ihrem linken
Flügel an der Chaussée, mit dem rechten gegen das Ge-
birg, dessen äußerster Punct durch die Besetzung des
Stöcklhofes gedeckt war, lagern. Die an der Ringmaner
des Klosters vortheilhaft aufgestellte Kanone beherrschte
die Straße, so wie sie die zwischen dem Gebirge und
dem Lager befindliche Ebene bestrich. — Die Vorposten
dieser vier Compagnien waren an den längs dem Flusse
des Falkensteines gelegenen Höfen aufgestellt, und ent-
sendeten ununterbrochen Streifwachten bis auf die Ebene
des Berges und den Eingang der Schachte. — Eine Com-
pagnie hielt die Brücke, welche während der Nacht theil-
weise abgetragen, aus Holz eine Brustwehr errichtet
wurde, beseßt, während die jenseits der Brücke gelegenen
Häuser am Tage durch eine starke Abtheilung besetzt wa-
ren, Streifwachten auf dem Wege gegen Pomp und
Jenbach, jede etwaige Unternehmung des Gegners vom