Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

— 388 — 
forderung, binnen 23 Stunden die Erklärung zu geben, 
ob er Gehorsam leisten wolle. Allein die Hoffnungen 
minderten sich bald. Nicht nur wurde General Beckers 
bei Innsbruck, und Oberst Dallwig auf dem Berge 
bei Hall, bald mehr, bald minder heftig, doch fruchtlos, 
angegriffen (20sten October), sondern diese Angriffe auch 
in den folgenden Tagen fortgesetzt; am lebhaftesten bei 
Hall. Der tapfere Oberst Baron Dallwig, war hier 
  
Eures Aufruhrs sind Euch zu Theil geworden. Der Schre- 
cken herrscht in Eueren Städten, die Unthätigkeit und das 
Elend auf Eueren Feldern, die Uneinigkeit zwischen Euch, 
die Unordnung ist allgemein. — Seine Mgajestät der 
Kaiser und König, durch Euere jammervolle Lage sowohl, 
als durch die Beweise der Reue, gerührt, welche mehrere 
unter Euch bis zu höchst Ihrem Throne haben gelangen 
lassen, haben ausdrücklich mittelst der Friedensschlüsse 
eingewilliget, Euere Verirrungen nachzusehen. — Ich 
bringe Euch Frieden, indem ich Euch Vergebung bringe; 
aber ich warne Euch: nur mit der Bedingung wird Euch 
verziehen, daß Ihr freiwillig zur Ordnung wiederkehret, 
die Waffen niederleget, und nirgend Widerstand erblicken 
lassen werdet. — Als Anführer der Armeen, die Euch 
umringen, werde ich Euere Unterwerfung annehmen, oder 
gebieten. — Den Armeen werden Commissärs voraus- 
gehen, mit meinem ausdrücklichen Auftrage, jene Be- 
schwerden und Klagen zu vernehmen, die Ihr vorbringen 
könnet. Pergesset aber nicht, die Commissärs sind nur 
dann befugt, Euch anzuhören, wenn Ihr die Waffen nie- 
dergelegt haben werdet. — Tiroler! ich verspreche es Euch, 
sind Euere Klagen, Euere Beschwerden gegründet, so sollt 
Ihr Gerechtigkeit finden. 
Aus dem Hauptauartier Villach, den 25sten October 1300. 
unterzeichnet: Eugen Napoleon.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.