— 4 —
Bald schloß sich auch das gegen Napoleon aufgestan—
dene Spanien fester an sie. Mit der Pforte bereitete sie
unterhandelnd den Frieden vor, der am g8ten Jaͤnner 1809
abgeschlossen ward, mit dem Norden Deutschlands und
mit Oesterreich wurden die geheimen Einverstaͤndnisse nie
ganz unterbrochen. So sah England furchtlos Napo-
leons feindseligen Entwürfen zu, und rüstete unversdhnbar
dessen eigenen Untergang.
Napoleon aber, dessen großem Herrschergeiste für
ungeheuere Ziele ungeheuere Mittel zu Gebote standen,
in Allem umsichtig, folgerecht, entschlossen und kraftvoll,
leitete die Schicksale des Welttheiles, während er Frank-
reich, als Kern desselben, aus dem Chaos der Staats-
umwälzung zu einer wohlgeordneten lebensreichen Macht
erhob. Er begann die Herstellung der Marine, und er-
setzte seiner Nation den Verlust des Seehandels durch
hdhern Schwung des innern Verkehrs. Manufacturen
und Fabriken, Land= und Bergbau blüheten neu auf;
neue Hochstraßen, schiffbare Canäle, zahlreichere Bru-
cken, beförderten die Handelsverbindungen im ganzen
Reich, und die franzbsische Bank nahm neue Gestalt an.
Nichts im großen Getriebe des Staatslebens ließ er
unbeachtet; Alles traf im freien, großartigen Einklang
zusammen. Die Stiftung der Hochschule zu Paris, und
was Wissenschaft und Kunst befdrderte; die geschärftere
Zucht der neuen geistlichen Seminarien; die bürgerliche
Stellung der Juden; die Vermehrung der Wohlthätig-=
keits-Anstalten; die wirksamere Polizei im ausgedehntesten
Wortsinn; Feststellung aller Rechtsverhältnisse; die pein-
liche Gerichtsordnung mit Einführung der Geschwornen-
Gerichte; die verbesserte Einrichtung des Staatsrathes,
und Ordnung und Klarheit des Finanzwesens. Die Ver-