Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. Zweiter Band. (2)

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taͤuscht. Er ward aber bald eines anderen uͤberzeugt, 
als jene Brigade nach Anfangs gluͤcklichem Vordringen 
durch außerordentliche Uebermacht und mit bedeutendem 
Verlust nach Rottenburg zuruͤckgeworfen wurde. Nun 
fuͤhlte der Feldmarschall-Lieutenant, daß er nur durch 
schnelle Vereinigung seines ganzen Corps das Nachtheilige 
seiner jetzigen Stellung vermindern koͤnne. Denn ohne 
Verbindung mit der Hauptmacht des Erzherzogs Carl 
war er auch von Pfaffenhofen her durch den Feind seit- 
wärts bedrohet, während Erzherzog Ludwig durch die 
Bewegung der Baiern unter Wrede's Anführung bald 
außer Stand gesetzt seypn konnte, die Uebergänge über die 
Abens länger zu vertheidigen. 
Wirklich hatte Wrede den mündlichen Befehl Na- 
poleon's in der Frühe erhalten, über die herzustellende 
Brücke bei Biburg zu gehen, und, unterstützt durch eine 
Bewegung des Generals Vandamme, gegen die linke 
Seite des Erzherzogs Ludwig, diesen gegen Landshut 
zuruckzudrücken. Zwar ließ der Erzherzog gleich mit 
Tagesanbruch die baierische Dioision durch eine Zwdlf- 
pfünder-Batterie beschießen, um sie zu hindern, bei 
Siegenburg hervorzutreten. Allein gegen 0 Uhr Morgens 
stellte sich Generallieutenant Wrede an die Spitze der 
Brigade Beckers, und zwang durch einen heftigen An- 
griff den General Bianchi aus seinen weitläufigen Stel- 
lungen bei Biburg nach den Höhen vor Kirchdorf zurück- 
zugehen, wo der Feldmarschall-Lieutenant Fürst Neuß 
sehr vortheilhaft stand. Hier hatten nun die Oesterreicher 
8 Bataillons, 10 Compagnien und 14 Escadrons beisam- 
men. Wreder's wiederholte Angriffe waren daher frucht- 
los, weil er seinem Gegner nur seine 2te Brigade Fuß- 
volk und seine Reiterei entgegenstellen konnte; denn die
	        
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