Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 100 — 
Oudinot und St. Cyr in den Umgegenden von Po- 
lozk gegen Wittgenstein fochten. Wir wissen schon, 
daß Marschall Oudinot nach dreitaͤgigen blutigen Ge— 
fechten an der Drissa (30, 31. Juli, 1. August) in die 
Stellung von Bielaia zuruͤckgegangen, dort blieb, bis 
(1. August) die baperischen Heerhaufen in die Stellung 
von Polozk eingerückt waren. Dann machte er eine Be- 
wegung gegen Walintzi, wo er eine Schiffbrücke über 
die Drissa hatte schlagen lassen. Durch die vorherge- 
henden Anstrengungen war Wittgensteins Heer zu 
jener Zeit bedeutender Verstärkung bedürftig, um wie- 
der angriffsweise verfahren zu können. Sie ward ihm 
auch in einigen Regimentern Reiterei, zwei zusammen- 
gesetzten Reserve-Bataillons der Garde und fünf Re- 
serve-Bataillons der ersten Grenadier-Diovision, ferner 
in der Besatzung der geräumten Vestung Diünaburg zu 
Theil. So war er im Stande (am 10. August) dem 
Marschall Oudinot an der Spitze von 30,000 Mann 
bis Kachonowa entgegen zu treten, nachdem er vier 
Reiter-Escadronen zu Beobachtung Macdonalds ge- 
gen Dünaburg entsandt hatte. Beider Heere Vorhut traf 
sogleich in der Gegend von Swolna in ernsthaftem Ge- 
fecht auf einander. War dasselbe gleich den Franzosen 
nachtheilig, Marschall Oudinot behauptete dennoch die 
bei Walintzi genommene Stellung. Denn er hatte in- 
dessen den ihm unmittelbar untergeordneten Heertheil 
durch das bayerische Fußvolk des Generals Deroy ver- 
stärkt, welches von Polozk (am 8. August) über Lo- 
sowka gegen Walintzi, dann (am 10.) über die Drissa 
gegangen war, seine Vereinigung mit dem 2ten franzd- 
stschen Heertheil zu machen.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.