Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

— 105 — 
war. Der bayerische General Vincenti mit dem ersten 
Bataillon des Regimentes Kronprinz Fußvolk und der 
1sten Schuͤtzencompagnie (Hauptmann Pierron) des 
G6ten Regimentes (Herzog Wilhelm) empfing seinen 
Posten bei diesem Punct, von welchem links das öte 
leichte Bataillon Burtler, rechts der übrige Theil des 
Oten Linien-Infanterieregiments unter Oberst von De- 
roy aufgestellt war. Zwei über die Polota führende 
Brücken gaben dem Dorfe Verbindung mit der weiter 
rückwärts aufgestellten isten und öten Brigade des Ge- 
nerals Grafen Wrede. 
Oudinots ganzer Heerhaufe, aus Franzosen, Hol- 
ländern, Hamburgern, Lübeckern, Kroaren, Schweizern, 
ja fogar aus Portugiesen zusammengesetzt, war kaum 
über ein Drittel so. stark, als Wittgenstein's Macht 
von etwa 30,000 Mann. Schon bei der ersten Bildung 
hatte er nicht volle 30,000 Mann Fußvolk, so wie 2,000 
Reiter gehabt. Immerwährender Mangel an Nahrung, 
schlechte Witterung, übermäßige Märsche, blutige Ge- 
fechte bei Deweltowo, Jakubowo, Kliastizi, Oboiasczino 
und Swolna hatten die Zahl der Streiter so vermindert, 
daß sie, nach ganz amtlichen Angaben, am Abend des 
16. Augusts nur 11,000 Dienstfähige zu Fuß und 1000 
Mann zu Pferd betrug. Gleich= verheerend harten die 
obenangezeigten Ursachen, nur die Gefechte ausgenom- 
men, auch die baperischen Divisionen vermindert, ehe sie 
noch des Feindes Angesicht gesehen hatten. Das noch 
am 143. Juli bei Wilna 25,000 Mann starke Heer der 
Bayern zählte mit Ausuahme der in den Reihen des 
großen Heeres kämpfenden Reiterei, nach den genauesten 
Listen, am Tage wo es zum ersienmale russische Trup- 
pen erblickte, keine 10,000 Mann mehr unter den Waf-
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.