Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

8 
Tilsiter Frieden dadurch sehr geschwaͤcht, daß in Folge 
desselben Rußland sich verbindlich gemacht hatte, dem na- 
poleonischen Continentalsystem wider England beizutre- 
ten. Damit ward in Rußland der Kreislauf der Staats- 
kräfte gestbrt, die Ausfuhr inländischer Erzeugnisse, die 
Einfuhr unentbehrlicher Bedürfnisse, und das bisherige 
Einströmen grosser Geldsummen unterbrochen. Lange 
konnte Rußland einen solchen unerträglichen Friedenszu- 
stand nicht ertragen. Er mußte selbst mit Gefahr eines 
neuen Krieges, früher oder später aufgehoben werden. 
Daraus mag sich erklären, daß Kaiser Alerander fort 
und fort auf Stärkung seiner Heeresmacht die vorzüglichste 
Rücksicht nahm, und sie über 000,000 Mann erhob; fer- 
ner, daß er den grdssern Theil seiner Streitkräfte an den 
westlichen Grenzen seines Reichs verbleiben ließ, wäh- 
rend er in Kriegen mit Türken, Persern und Tscherkassen, 
den ungeregelten Schaaren derselben in der Moldau und 
Wallachei, am schwarzen und Asowischen Meere nur gerin- 
gere Massen entgegen warf“) 
*) Der Bestand der gesammten russischen Kriegsmacht war zu 
Ende des Jahrs 1811: ** · 
386,111 Mann Infanterie in 167 Regimentern 
und 291 Bataillons; 
75,053 » Marine-Soldaten; 
70,016 „ regulirter Reiterei; 
86,000 „"„ irregulairer Reiterei; 
96,944 „ Urtillerie, welche 5502 Stücke 
Geschütz bedienten; 
2,050 „ Hionniers; außerdem noch zwei 
Reservecorps für die erste Linie, 
zwei für die zweite Linie, 
1,750 „ PNontonniers; 
im Ganzen zu 140,550 Mann, Z 
dazu noch . 77,6064 „ Ganrnisonstruppen, welches für 
das ganze russische Heer eine 
  
Gesamt, Sume von 920/600 " hervorbringt.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.