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auf 2500 Mann angegeben. Die Bayern allein zaͤhlten
15 getoͤdtete, groͤßtentheils Stabs-Officiere und 103 ver-
wundete Officiere, unter welchen sich die Generale
Deroy, Raglowich, die Obersten Colonge, Graf
Preysing, Wreden, Comeau und mehrere der aus—
gezeichnetsten Stabs-Officiere befanden, und 1201
verwundete und getddtete Soldaten.) Aber auch das
russische Heer hatte bedeutenden Verlust erlitten. (S.
Berichte Wittgensteins und St. Cyrs über diese
Schlacht.) Nicht sehr übertrieben mag derselbe von ei-
nigen Schriftstellern während des 17. und 18. Augusts
auf 6 tausend Mann angegeben werden. Ueber tausend
meist verwundete Russen, so wie 21 Kanonen blieben in
der Sieger Händen. Dem General St. Cyr brachte
der erfochtene Sieg den lange erwarteten Marschallsstab.
*) Zu weiterer Würdigung der Leistungen der Bayern während
jener blutigen Schlacht durchlese man die Beilagen Nro. 3, 4,
5, 6, 7 und 8. Unverhältnißmässig erscheint der Verlust an
Officieren in Vergleich mit dem an gemeiner Mannschaft.
Doch schon vor der Schlacht war die Zahl der gemeinen Sol-
daten unverhältnißmässig gering zu der in Reih und Glied
stehenden Officiere. Kaum rückte eine Compagnie mit mehr
als 30 bis 40 Feuergewehren ins Treffen. Das ote Linien=
Regiment zöählte in seinen 12 Eompagnien nur 230 Feuer-
Gewehre; das tote nur 550; das leichte Bataillon Theo-
bald nur 280; während die Officiere bei allen diesen Ab-
theilungen beinahe vollzählig waren. Dazu kam, daß der
bayerische Officier allenthalben sich an die Spitze setzen
mußte, besonders da wo die Gefahr am großten war, um
den durch Entbehrungen und Anstrengungen ganz erschopften
bayerischen Soldaten da vorzuleuchten mit seinem Beispiele,
wo es galt, die Ehre des baverischen Namens zu retten.