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endlich mit Kartaͤtschen beschoß. Viele Maͤnner fanden
dadurch Tod und Wunden, während die russischen leich-
ten Truppen in Gebuschen verborgen, Einzelne zum zZiele
ihrer treffenden Schüße machten. General Siebein
hatte kaum, um des Gegners Flanken zu umgehen, das
Bataillon Laroche links in den Wald entboten, als
er selbst tbdlich verwundet vom Pferde sank; unmittel-
bar darauf wurde auch Oberstlieutenant Gedoni an
der Spitze seines Bataillons getddtet.
Nun übernahm der Oberste Baron Ströhl den
Oberbefehl und eilte zum Bataillon Gedoni, dasselbe
aus dem Walde auf eine kleine Ebene zu führen. Hier
ließ er unter dem Schutze des Gebüsches, am Saume
des Waldes aufmarschiren und, da er bemerkte, daß
die Russen die Besetzung eines in ihrer Flanke liegenden
Wäldchens vernachlässiget hatten, ließ er es durch
Hauptmann Graf Khuen mit dem Bataillon besetzen.
Allein die Russen, welche die Wichtigkeit des Punctes
einsahen, erkämpften ihn bald wieder, denn das ganze
Bataillon Gedoni hatte kaum noch hundert Feuer-
gewehre. Während seines Rückzuges empfing es noch in
seiner linken Flanke den Angriff einer sehr bedeutenden
Kosaken-Abtheilung, und der Bataillons-Adjutant Lien-
tenant Stuhlmüller fsiel mit mehreren gemeinen
Soldaten in des Feindes Hände. Die erste Schützen-
Compagnie des Regimentes König unter Hauptmann
Lüneschloß eilte herbei und nahm die Fliehenden auf,
während Oberst Ströhl die nachrückenden übrigen Com-
pagnien desselben Regimentes in dem Gebüsche in Linie
aufstellte. Diese Schlachtlinie lehnte sich mit ihrem lin-
ken Flügel an die Heer-Straße, war angenblicklich der
Wirkung des feindlichen Feuers entzogen, und beschäf-