Full text: Kriegsgeschichte von Bayern unter König Maximilian Joseph I. - Zeitraum vom Jahre 1810 bis zum Schluße der Belagerung von Thorn ( April 1813 ). (3)

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endlich mit Kartaͤtschen beschoß. Viele Maͤnner fanden 
dadurch Tod und Wunden, während die russischen leich- 
ten Truppen in Gebuschen verborgen, Einzelne zum zZiele 
ihrer treffenden Schüße machten. General Siebein 
hatte kaum, um des Gegners Flanken zu umgehen, das 
Bataillon Laroche links in den Wald entboten, als 
er selbst tbdlich verwundet vom Pferde sank; unmittel- 
bar darauf wurde auch Oberstlieutenant Gedoni an 
der Spitze seines Bataillons getddtet. 
Nun übernahm der Oberste Baron Ströhl den 
Oberbefehl und eilte zum Bataillon Gedoni, dasselbe 
aus dem Walde auf eine kleine Ebene zu führen. Hier 
ließ er unter dem Schutze des Gebüsches, am Saume 
des Waldes aufmarschiren und, da er bemerkte, daß 
die Russen die Besetzung eines in ihrer Flanke liegenden 
Wäldchens vernachlässiget hatten, ließ er es durch 
Hauptmann Graf Khuen mit dem Bataillon besetzen. 
Allein die Russen, welche die Wichtigkeit des Punctes 
einsahen, erkämpften ihn bald wieder, denn das ganze 
Bataillon Gedoni hatte kaum noch hundert Feuer- 
gewehre. Während seines Rückzuges empfing es noch in 
seiner linken Flanke den Angriff einer sehr bedeutenden 
Kosaken-Abtheilung, und der Bataillons-Adjutant Lien- 
tenant Stuhlmüller fsiel mit mehreren gemeinen 
Soldaten in des Feindes Hände. Die erste Schützen- 
Compagnie des Regimentes König unter Hauptmann 
Lüneschloß eilte herbei und nahm die Fliehenden auf, 
während Oberst Ströhl die nachrückenden übrigen Com- 
pagnien desselben Regimentes in dem Gebüsche in Linie 
aufstellte. Diese Schlachtlinie lehnte sich mit ihrem lin- 
ken Flügel an die Heer-Straße, war angenblicklich der 
Wirkung des feindlichen Feuers entzogen, und beschäf-
	        
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