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von den Russen geräumt. Eben so griff itzt die Reiterei
des Generals Latour-Maubourg das russische Fuß-
volk nebst dessen Geschütz an, welches vor dem Dorfe
Seminskoe zu dessen Vertheidigung stand. Auch hier
endlich wurden die Russen, besonders durch Tapferkeit
der sächsischen Reiterei unter General Thielemann,
in das Dorf zurückgetrieben. Dieses selbst nun zu er-
siürmen, zog die Division Friant auf persbnlichen Be-
fehl Napoleons heran. An der Spitze derselben brach
General Düfour mit dem 15ten leichten Regiment aus
einer Schlucht hervor, welche einer noch unvollendeten
Redoute gegenüber lag, die den Eingang des Dorfes
schützen sollte. Die Redoute ward erstiegen, der Verhau
aufgeräumt, welcher das Dorf umgab, und Abtheilungen
der #ten russischen Grenadier-Dioision, die das Dorf
besetzt hielten, mußten bis auf die Hbhe hinter demsel-
ben zurück. Bei dieser Gelegenheit wurde der Piinz
Carl von Mecklenburg verwundet. Unterstützt von dem
übrigen Theil der Division Friant behaupteten hier
die Franzosen die genommene Stellung, während der
Heertheil Junot's die Höhen von Chewarino besetzte,
und dann rechts zog, um den Angriff zu unterstiützen,
welchen Poniatoweky schon längst hätte begin-
nen sollen.
Nicht minder hatte das Gefecht sich auf dem fran-
zdsischen linken Flügel erhoben. General Delzons,
dem der Prinz Eugen die Wegnahme des Dorfes Bo-
rodino übertragen hatte, führte das tapfere 106te Re-
giment im Sturmschritt gegen dasselbe, warf alles zurück,
und zog siegreich in das nun brennende Borodino ein.
Mehr, als das eroberte Dorf behaupten, sollte das Re-
giment nicht, aber vom kriegerischen Ungestümm hinge-
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