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freien Abzug bewilligen wolle. Und als der russische Ge-
neral Miloradowitsch drohete, er werde die Stadt
an allen vier Ecken anzuͤnden, wenn Napoleon nicht
erfuͤlle, was man begehre, bewilligte Murat den Rus—
sen Waffenstillstand. Nun zogen die letzten Russen un-
gehindert durch Moskau, und auf der gen Kolomna füh-
renden Straße, dem Hauptheer nach. Vor Jelnio lagerte
der Feldmarschall Kutusow und auch Miloradowitsch.
Nach allen Richtungen der Stadt sandte Murat
Streifparthepen, einen vielleicht im Hinterhalte lauern-
den Feind zu erspähen. Als sich nirgends eine Spur
entdeckte, zog er mit äusserster Vorsicht, an der Spitze
seiner Reiterei, mit ihm die baperischen Chevaurlegers-
Regimenter 1 und 2, in Moskau ein, verwundert, Thi-
ren und Fenster der Häuser festgeschlossen zu erblicken.
Gegen den Kremlin gekommen, wurden die Franzosen
von einigen Tausend der niedrigsten Einwohner mit ei-
nem starken Kugelregen begrüßt. Murat ließ zahlrei-
ches Geschütz vorführen, durch dessen wohlgerichtetes Feuer
der Pobel schnell zerstreuet, der Vestung verschlossenes
Thor gebffnet wurde. Bald waren die Gebäude des
Kremlin, die in der Vestung befindlichen Kriegsvorräthe
in der Franzosen Gewalt, und der alte Fürstensitz das
Hauptgelager Napoleon's. Dieser war am 11. nach
Mosaiök, den 153. nach Moskau gekommen. Noch am
nemlichen Tag schob Murat seine Vorwachen auf der
Straße von Kolomna vor; die übrigen Abtheilungen des
franzdsischen Heeres aber zogen ebenfalls der Haupt-
stadt zu; der ite und 2te Herrtheil, auf der Straße
nach Mosaisk heran; Fürst Poniatowsky auf der
neuen Kalugaer Straße; Prinz Eugen, der zum drit-
tenmal die Moskwa überschritten hatte, lagerte mit dem