tauschen. Erst vier Tage nachher konnte er nach Mos-
kau zuruͤckkehren. Dann beschaͤftigte er sich mit Einsetzung
der verschiedenen Militär = und Eivilbehörden, statt
rastlos den Rückzug des immer gefährlicher werdenden
Gegners zu verfolgen. Das Heer aber, unbekummert
um die Zukunft und mit dem Glauben, die Russen zögen
fort und fort gegen Wladimir zurück, überließ sich, auf-
gelößt in Zugelloßigkeit, allen Ausschweifungen, und ver-
gendete in schneller Zeit die Mittel, welche langen Un-
terhalt hätten sichern können.
Während dessen aber bereitete der russische Oberbe-
fehlshaber Kutusow seinem allzusichern Feind gänzli-
ches Verderben. Drei Rückzugslinien standen nach der
Räumung von Moskau dem russischen Feldmarschall offen.
Vermöge der Einen im Norden, die über Twer führte,
wurde Petersburg gedeckt. Eine andere Rückzugslinie
ging östlich über Wladimir nach Kasan. Eine dritte
endlich, die südliche, leitete über Tula und Kaluga und
deckte die südlichen Provinzen des Reichs. Wählte Ku-
tusow die erstere, so mußte er die fruchtbaren Südpro-
vinzen und deren Hülföoquellen, auch die in der Stadt
Tula befindliche Hauptwaffenschmide preis geben. Nut-
los und von gleichen Nachtheilen war eine Rückzugs-
Bewegung nach Osten. Nach Süden gegen Kaluga oder
Tula mußte Kutusow gehen, wollte er die moglichsten
Vortheile, die mindesten Nachtheile vom Rückzuge da-
von tragen. Und er that es. Um den franzöbstschen Kai-
ser über sein wahres Vorhaben zu täuschen, zog er an-
fänglich auf der Straße von Wladimir fort. So er-
reichte er (am 16. September) Jeluio und ging dann
in der Nähe von Maizkowo über die Moskwa. Wäh-
rend er einen Nachtrab auf dem rechten Moöôkwa-Ufer zu-