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giment der Bayern, mit dem öten der Polen, blieb bis
26. September in der Stellung, die es seit jenem Ge-
fechte bel Friedrichsstadt genommen. Den Befehl über
diese Brigade hatte General Riccard verloren und war
vor der Hand dem preußischen Obersten Hünerbein
übertragen. Ende Septembers traf noch die aus Finn-
land abgezogene russische Division Steinheil in Riga
ein. Da in dieser Zeit General Essen erfahren, daß
Mitau von seinem Gegner nur schwach besetzt sey, die
Preußen sich gegen Bauske gezogen hätten, däuchte
ihm der Augenblick zu einer Unternehmung auf Mitan
gnstig. Unerwartet erschien er mit seiner ganzen Haupt-
macht vor jener Stadt (20. Septembers). Er war über
Olai und Zennhof dahin gegangen; General Steinheil,
zu seinem Schutze bei Peteröhof aufgestellt, und die Di-
vision Williaminow von Garosen aus den Punct
Bauske beobachtend, deckte die nach Eckau führende
Straße. Doch der preußische General Dork hatte kaum
die Nachricht empfangen, der Feind habe in Mitan einige
50 Gefangene gemacht und Magazine erbeutet, als er
eben so schnell dahin zog und General Grawert nach
Eckau. Oiese Bewegung der Preußen vermochte den
General Essen zu schleunigem Rückzug nach Petershof
zur Division Steinheil. General Grawert aber
war schon über Bauske fortgezogen, und bei Neuburgs-
hof auf den Vortrab des Generals Williaminow ge-
stoßen, den er bald zurückwarf. Dann zeigte er sich in
Schlachtordnung vor der Divoision Williaminow. Der
linke Flügel der letzteren war es, welcher zuerst von den
Preußen angegriffen wurde. Fünf preußische Bataillons
und ein Geschwader Reiterei nebst vier Artilleriestücken
kämpften hier mit drei, durch zahlreiche Reiterei unter-